Tägliche Meditationen
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Montag,
24. Dezember 2007

Der Himmel hat die Schlüssel in der Hand

Montag der vierten Woche im Advent

P. Barry O´Toole LC

Lk 1,67-79
Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David. So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten. Er hat uns errettet vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht, an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat; er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage. Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten. Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden. Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an deine liebende Gegenwart bei mir, und ich bin tief berührt, wenn ich deine unendliche Liebe zu mir betrachte. Ich verdiene deine Gnade nicht, doch ich kann nicht ohne sie leben. Du rufst mich dazu auf, mich über meine Sünden und mein Elend zu erheben und in deiner Liebe als eines deiner Kinder zu leben. Ich möchte dir wirklich meine Liebe zeigen.

Bitte:  Herr, hilf mir, meine Überheblichkeit zu überwinden, in der ich immer davon träume, große Dinge für dich vollbringen zu wollen. Gewähre mir vielmehr die Gnade, all mein Tun dieses Tages mit den Verdiensten deines Sohnes zu vereinen.

1. Prüfungen können uns zu Gott führen. Zacharias konnte neun Monate lang nicht reden (von Gott so auferlegt). Anfangs war es für ihn bestimmt frustrierend, dass er sich mit den anderen nicht normal unterhalten konnte. Mit der Zeit verwandelt sich diese Frustration in Resignation und zögerliches Annehmen. Durch Beharrlichkeit und Gebet beginnt er plötzlich die Prüfung, die Gott ihm auferlegt hatte, zu lieben und von ganzem Herzen bereitwillig anzunehmen. So wird es immer sein. Wenn wir sehen, wie jemand im Krankenhaus, im Pflegeheim oder sogar auf der Straße oder bei der Arbeit viel leidet, müssen wir ihnen diese Botschaft der Hoffnung bringen. Das Leiden hat einen Sinn, es hat einen erlösenden Wert, wenn wir unser Leiden mit dem Leiden Christi vereinen.

2. Wahres Gebet führt zum Apostolat. In einem bestimmten Moment seiner Prüfung hat sich Zacharias sicherlich an die Worte des Engels erinnert: „Du sollst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem das alles eintrifft” (Lk 1,20). Hoffnung trat in sein Herz. Der Tag wird kommen, an dem er wieder sprechen können wird. Er hatte neun Monate lang Zeit, um seine Rede vorzubereiten. Die ersten Worte, die er ausspricht, sind kein Fluch gegen Gott, dass er ihn so hat leiden lassen, sondern sie sind ein Lobpreis auf sein Erbarmen mit der sündigen Menschheit. Er hat dieses Erbarmen an seinem eigenen Leib erfahren. Zacharias innerlicher Kontakt mit Gott durch das Gebet brachte ihn dazu, Gott auf tiefere und erfahrbare Weise zu verstehen, und diese Erfahrung machte ihn zu einem Apostel, der den brennenden Wunsch hatte, diese Erfahrung mit anderen zu teilen. Das Stummsein war der Weg, um diese Vertrautheit mit Gott zu erlangen.

3. Der Traum, einmal Großes zu vollbringen. Alle gläubigen Juden hofften und sehnten sich nach dem Tag, an welchem der Messias, Gottes gesalbter König, kommen werde. Die meisten von ihnen glaubten, dass ein Wegbereiter sein Kommen ankündigen würde. Zacharias sah in seinem Sohn denjenigen, der Gottes König den Weg bereiten würde. Nun, alle Eltern, die ihre Kinder lieben, meinen, dass ihr Kind das Beste sei. Als nun Zacharias sein Loblied anstimmt und seinen Sohn als Propheten des Höchsten bezeichnet, fingen vielleicht manche unter ihnen an, ihn zu verspotten. Sie wussten wenig von Gottes großen Plänen mit diesem Kind. Selbst Jesus preist ihn sehr: „Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer” (Mt 11,11). Und wirklich, jedes Kind ist ein Geschenk Gottes. Wir entdecken den Wert eines Menschen, wenn wir sein Leben mit den Augen des Himmels betrachten. Beide, Zacharias und Johannes der Täufer, waren wichtig, nicht weil sie Menschen von hoher Bedeutung waren, sondern weil sie sich entschieden haben, Gottes Plan in ihrem Leben anzunehmen und zu erfüllen. Darin liegt auch unsere Größe.

Gespräch mit Christus:  Herr, heute Nacht wird dein Sohn geboren. Ich will einen gut vorbereiteten Platz für ihn haben. Bitte hilf mir, diesen Platz warm und bequem zu gestalten. Ergänze du, was bei meinem armseligen Bemühen noch fehlt. Lass all mein Tun an diesem Tag eine würdige Huldigung für den kommenden König der Herrlichkeit sein.

Vorsatz:   Ich will ganz bewusst alles Tun dieses Tages dem Christkind als Weihnachtsgeschenk darbringen.

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