Tägliche Meditationen
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Dienstag,
1. September 2015

Jesus und seine göttliche Vollmacht

Dienstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Rut, Ahnfrau Jesu
Hl. Ägidius Abt
Hl. Verena, Einsiedlerin

P. Klaus Einsle LC

Lk 4,31-37
In jener Zeit ging Jesus hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte die Menschen am Sabbat. Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit göttlicher Vollmacht. In der Synagoge saß ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist, besessen war. Der begann laut zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der Dämon warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden und verließ ihn, ohne ihn jedoch zu verletzen. Da waren alle erstaunt und erschrocken und einer fragte den andern: Was ist das für ein Wort? Mit Vollmacht und Kraft befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fliehen. Und sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, ich glaube an dich. Du bist nun da. In der Stille meines Herzens und meines Zimmers (dieses Raumes, dieser Kirche) bist du anwesend. Dein liebevoller Vaterblick ruht auf mir und auf allen Menschen. Blicke tief in mein Inneres. Ich lege es voll Vertrauen vor dich hin. Ich möchte dir ganz und gar vertrauen, wie ein Kind seinem guten und liebevollen Papa vertraut. Öffne mich. Gib mir deinen Geist des Friedens, der Freude und der Kraft. Danke, dass du dir für mich Zeit nimmst.

Bitte: Lass mich dich heute tiefer und besser erkennen und mehr auf deine Macht ‐ auch in meinem Leben ‐ bauen und vertrauen.

1. Jesus redet mit göttlicher Vollmacht. Wir merken es einem Menschen sehr schnell an, ob er das, was er sagt, wirklich ernst meint oder nicht. Man merkt einem Prediger sehr schnell an, ob er das, was er sagt, wirklich ernst meint oder nicht. Von manchen Predigern waren und sind die Menschen enttäuscht. Sie spüren, dass das oft nur eine Rolle ist, die sie spielen. Bei Jesus spüren die Leute auch etwas: Er redet anders als die anderen Prediger. Hier sagen sie „er redet mit göttlicher Vollmacht”. Später, als die Tempelwache Jesus gefangen nehmen soll, kehrt sie unverrichteter Dinge zurück und sagt genau dasselbe: „Noch nie hat jemand so gesprochen” (Joh 7,46). Jesus redet nicht über Theorien. Er redet über das, was er gesehen, gelebt und erfahren hat. Er redet über das Leben Gottes, sein Leben.

2. Jesus handelt mit göttlicher Vollmacht. Die Worte und Taten Jesu stimmen überein. Ein Mann aus einem Guss. Er redet nicht nur klug, tut dann aber nichts. Nein, sein Wort und seine Tat sind eins. Göttliche Vollmacht in Worten, göttliche Vollmacht in Taten. Nur Gott hat Macht über die Welt der Geister, auch der bösen. Denn er hat alles geschaffen. Mit dieser Macht gebietet er. Und die geistige Welt gehorcht. „Schweig und verlass ihn.” Hier wird seine Gottheit ganz deutlich. Daher waren die Menschen erstaunt, erschrocken und fasziniert. Jesus ist einzigartig. Auch in deinem Leben?

3. Jesus hat göttliche Vollmacht. Jesus ist mehr als nur ein begnadeter Mensch. Jesus ist Gott. Er ist der Allerhöchste, der Schöpfer des Universums, der sich aus Liebe zu uns Menschen herab begeben hat. Er verdient unsere Anbetung und unsere Hingabe. Aber wie schön, dass er sie nicht einfordert, sondern sie mit seiner eigenen, zarten und sanften Liebe zu uns gewinnen möchte. Was für ein wunderbarer Gott. Was für ein Jesus!

Gespräch mit Christus: Oh Herr. Ich sehe, wie groß, stark und erhaben du bist. Du bist wirklich Gott. Das ist so eine einfache Wahrheit, aber sie dringt so schwer in mein Inneres ein. Die Hostie, die ich am Sonntag zu mir nehme, der Jesus, mit dem ich im Gebet spreche, ist der unendliche Schöpfer, Gott. Gib mir deinen Geist, damit ich diese Wahrheit tief verkosten und leben kann.

Möglicher Vorsatz: Ich will mich heute, wenn ich bete, besonders andächtig bekreuzigen und eine respektvolle Haltung einnehmen. Wenn es geht, will ich mich hinknien.

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