Tägliche Meditationen
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Dienstag,
26. Oktober 2010

Das Himmelreich durchdringt und bereichert alles, was es berührt

Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis

P. James Swanson LC

Lk 13,18-21
Jesus sagte: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen? Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.

Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an dich mit einem Vertrauen, das dich nicht auf die Probe stellen will. Ich vertraue auf dich und hoffe zu lernen, deinen Willen zu akzeptieren und ihm zu folgen, auch wenn ich gerade seinen Sinn nicht erkenne. Ich liebe dich, Herr. Möge meine Liebe zu dir und den Menschen um mich der Liebe ähnlich sein, die du mir erwiesen hast.

Bitte: Herr, hilf mir, von der unsichtbaren Kraft des Himmelreiches ergriffen zu werden und dass durch mein Zutun das Reich Gottes sich ausbreite.

1.  Das Reich Gottes beginnt im Kleinen. Jesus erzählt uns zwei Gleichnisse, die uns das Himmelreich begreifen helfen. Was sollen wir darüber wissen? Wenn er vom Senfkorn spricht, betont er, dass aus etwas scheinbar Unwichtigem Wichtiges werden kann. Obwohl das Senfkorn so klein, ja fast unsichtbar ist, wächst es zu einem kleinen Baum, auf dem die Vögel nisten können. Seine Nützlichkeit geht weit über die eigenen Bedürfnisse hinaus. Es schützt und hilft anderen.

2. Man muss keine Ahnung von Biologie haben, um Bäcker zu sein. Im Gleichnis vom Sauerteig verhält es sich ähnlich. Der Sauerteig hat eine geheimnisvolle Eigenschaft. Obwohl er nichts Besonderes zu sein scheint ‐ eine kleine Menge ‐ so bewirkt er doch, wenn er unter den Teig gemischt wird, dass dieser aufgeht. Die Juden, die Jesus zuhörten, konnten das nicht erklären. Sie wussten nicht, dass der Sauerteig Hefepilze enthält, die unter geeigneten Bedingungen wie Wärme, Feuchtigkeit und Nährstoffen, zu wachsen beginnen und Kohlendioxid produzieren (welches den Teig aufgehen läßt). Für sie war diese Kraft des Sauerteigs, die den Teig aufgehen ließ, geheimnisvoll. Und doch wussten sie, dass schon eine kleine Menge davon einen riesigen Teig verwandeln kann, so dass das Brot, das daraus gebacken wird, nicht bloß ungesäuertes Brot wird, sondern ein leichtes, luftiges Brot, das viel schmackhafter zu essen war. Ebenso verwandelt Gottes Gnade die Aktivitäten unseres Alltags und macht sie in seinen Augen gefälliger.

3. Die Kirche verwandelt die Gesellschaft. Beide Gleichnisse beziehen sich auf das Himmelreich. Als Jesus vom Senfkorn sprach, hatte er nur wenige Apostel bei sich, die seine Botschaft nur schwer begriffen. Das Himmelreich war so klein, ja unsichtbar, wie das Senfkorn. Und doch ist es dazu bestimmt, unglaublich groß zu werden, und es würde der ganzen Menschheit helfen, nicht nur jenen, die zu ihm gehörten. Als er vom Sauerteig sprach, bezog er sich nicht nur auf das Wachstum des Himmelreichs im Laufe der Jahrhunderte, sondern auch auf die Verwandlung, die es in den Gesellschaften, in die es eindringt, bewirken würde. Wir sehen das in unserer heutigen Welt. Die Kirche ist nicht nur gewachsen, sondern sie hat vielen, die noch nicht in der Kirche sind, einen Sinn von menschlicher Würde und Solidarität verliehen. Die Apostel konnten noch nicht sehen, welch große Wirkung das Reich Jesu in der Welt haben würde, aber sie glaubten an Jesu Worte und wirkten mit, dass sein Reich wachse. Wir, die wir viel mehr sehen können, haben umso mehr einen Grund, durch unseren Glauben und unsere Mitarbeit das Reich Christi aufzubauen.

Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, ich habe so viel von deinem Reich gesehen, dass ich ohne zu Zögern glauben sollte, und doch zweifle ich manchmal an seiner endgültigen Ausbreitung. Hilf mir, fester zu glauben und mitzuhelfen, dein Reich in meiner Gesellschaft und Kultur auszubreiten.

Vorsatz:  Ich will optimistischer sein im Hinblick auf die Stellung der Kirche in der Gesellschaft und erkennen, wie viel Gutes sie in unserer Gesellschaft schon bewirkt hat ‐ Liebe zu den Armen, Liebe zu den Feinden, und vieles mehr. Ich weiß, dass die Kirche vom Heiligen Geist geführt wird, und darum will ich heute einen Weg finden, um gut von der Kirche zu reden und für sie etwas Konkretes zu tun.

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