Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
14. März 2007

Die Bedeutung von Gesetz und Liebe

Mittwoch der dritten Woche der Fastenzeit

P. Shane Lambert LC

Mt 5,17-19
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich glaube, dass du mein Erlöser bist. Ich hoffe auf deine Gnade und vertraue darauf, dass du mir meine Sünden vergeben wirst. Du erfüllst das Gesetz vor dem Vater um meinetwegen, sogar da, wo ich versagt habe, die Gebote zu beachten. Ich liebe dich, Herr, denn du bist meine Gnade und mein Weg zur Gerechtigkeit vor dem Vater.

Bitte:  Herr, unterweise mich in deiner Liebe, so dass andere deine Liebe durch mich erfahren können.

1. Die Abschlussprüfung. Für einen Studenten ist jede Abschlussprüfung ein Augenblick der Beurteilung. Am letzten Tag werde ich beurteilt, wie ich mein Leben verbracht habe. Jesus ist nicht gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen und sie zur Fülle zu bringen. Darum lehrt er uns „ Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit all deinen Gedanken zu lieben und deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.” (Mt 22,37-40). Jesus sagt uns nicht, dass wir nur vermeiden sollen, das Böse zu tun; er fordert uns auf, Gutes zu tun. Die Fülle, die er zu bringen gekommen ist, führt zu einer Änderung der Geisteshaltung, nicht nur, dass ich mich gegen das Böse wehre, sondern dass ich eine positive Einstellung zum Leben und zu meinen alltäglichen Aufgaben bekomme. So können wir die Prüfung mit Bravour bestehen.

2. Das Benutzerhandbuch. Häufig werden die Zehn Gebote als zehn Verbote angesehen („du sollst nicht…”). Dennoch habe ich sie in einem etwas anderen Licht entdeckt. Wenn man einen neuen Computer kauft, ist das erste, was man im Karton findet, das Benutzerhandbuch mit der Aufschrift „Zuerst lesen”. Wenn man die erste Seite öffnet, finden wir die Worte in fett gedruckten Grossbuchstaben „WARNUNG”. Dann folgt eine Liste von „Verboten”: „Stecken Sie diesen Computer nicht an eine Steckdose mit 110 Volt; lassen Sie den Computer nicht auf den Boden fallen; lassen Sie keine Flüssigkeit auf die Tastatur kommen; installieren Sie den Computer nicht unter direktem Sonnenlicht; etc.” Der Hersteller weiß, was dem Computer schaden kann und schreibt alles so auf, dass wir mit unserem neuen Kauf richtig umgehen können. Dadurch wird gewährleistet, dass er für viele Jahre richtig funktionieren wird. Gott, unser Schöpfer, weiß, wie wir gemacht sind und welche Dinge uns schaden können. Er hat all dies schriftlich für uns festgehalten, so dass wir uns keinen Schaden zufügen. Wenn wir gegen die von Gott gegebenen Gebote verstoßen, sind wir dabei, uns selbst zu zerstören. Da sich die menschliche Natur nicht ändert, ändern sich auch die Gebote nicht „bis Himmel und Erde vergehen.”

3. Genug Legalismus Es ist einfach, in die Versuchung zu fallen, das Gesetz nur zu erfüllen, weil es das Gesetz ist. Eine legalistische Einstellung ist nicht gesund. Es sollte ein höheres Motiv geben, warum ich die Gesetze befolge, nämlich meine Liebe zu Gott. Ich halte seine Gebote, weil er mich darum bittet. „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.” (Joh 15,10-11). Meine Glückseligkeit ‐ mein wahres und ewiges Glück ‐ ist im Leben und Weitergeben der Gnade Gottes begründet. „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.” (Joh 13,15). Es gibt eine immerwährende Belohnung, wenn man das Gesetz in dieser Weise erfüllt.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir, mein tägliches Kreuz zu umarmen. Du bietest mir ewige Erfüllung und Glück an, wenn ich Gott die Ehre gebe. Forme dein Bild deutlicher in meiner Seele, so dass ich dem Vater mehr gefalle. Lehre mich zu lieben.

Vorsatz:   Ich werde heute eine Tat der Nächstenliebe vollziehen, die Anderen zugute kommt.

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