Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
16. Mai 2007

Du bist gekommen, um Zeugnis von der Wahrheit zu geben

Mittwoch der sechsten Woche in der Osterzeit

P. Roderick Ermatinger LC

Joh 16,12-15
Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Einführendes Gebet:   Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand und mein Herz durch die Tugend des Glaubens. Ich möchte mein Leben im wahren Licht des Glaubens sehen, der aus der Freundschaft mit meinem Herrn und Retter Jesus Christus kommt. Heiliger Geist, schenke mir die Tugend der Hoffnung. Lass niemals zu, dass ich verzweifelt und entmutigt werde. Unser Herr hat die Sünde und den Tod besiegt und mir die Tore des Himmels geöffnet. Entflamme mein Herz mit inniger Liebe zu meinem Herrn und zu meinem Nächsten. Setze es in Brand und entflamme durch mich die Herzen vieler für die Wahrheit, die den Menschen dazu befähigt, den Willen des Vaters zu erfüllen.

Bitte:  Herr, lehre mich, die Wahrheit zu erkennen, wer du bist, wer ich bin und wer ich werden soll, und lehre mich sie wirklich zu leben.

1. Die Wahrheit wird euch frei machen. Die Welt bietet viele Attraktionen und Verlockungen. Welche soll ich wählen? Wie weiß ich, was gut ist und was mich wirklich bereichern wird? Christus gibt uns einen soliden Rat in dieser Hinsicht. Er verkündet, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Er sagt, dass die Wahrheit uns frei machen wird. Wir müssen den Mut haben und die Ausdauer, Christus ständig zu bitten, unsere Augen und Herzen für die Wahrheit zu öffnen. Wir müssen das zuerst und vor allem im Gebet tun ‐ in einem Gespräch von Herz zu Herz mit Christus.

2. Die wahre Freiheit besteht darin, den Willen des Vaters zu tun. Als wir jung waren, wussten wir, dass wir den Eltern gehorchen müssen. Als wir etwas älter wurden, gewährte man uns mehr Freiheit. Wie oft haben wir diese Freiheit missbraucht? Wenn wir reifer werden, erkennen wir manchmal, wie dumm wir waren und wundern uns, weshalb wir das Geschenk unserer Freiheit nicht geschätzt haben. Aber ist es nicht eine Gnade, zurückschauen zu können und darüber nachdenken zu können? Wir dürfen dem Heiligen Geist erlauben, uns zu erleuchten und in uns zu wirken, damit wir erkennen, wozu der Vater uns die Freiheit gegeben hat ‐ ein Geschenk, das unser Leben und das der anderen bereichert. Die wahre Freiheit besteht darin, den Willen des Vaters zu tun, und das gelingt uns mit der Gnade Gottes. In der Gnade Gottes erfahren wir wahre Freiheit.

3. Mach mich zu einem Diener der Wahrheit. Christus sagte: „Ich bin die Wahrheit”, und „Ich bin nicht gekommen, um mir dienen zu lassen, sondern um zu dienen”. Es ist kein Zufall, dass der Wahlspruch des Stellvertreters Christi, Papst Benedikt, „Diener der Wahrheit” lautet. Wie der Papst, so sollen auch wir Diener der Wahrheit sein. Wir sollten heilige Schüler der Wahrheit werden. Bewaffnet mit dem Glauben, können wir unseren Brüdern und Schwestern dienen. Heute erleben wir einen Niedergang der Familie, die im Fernsehen, in den Filmen und in unseren Schulen angegriffen wird. Das menschliche Leben ist zum reinen Objekt geworden, das nach Belieben manipuliert, ausgebeutet, benutzt und zerstört werden kann. Es liegt in Gottes geheimnisvollem Erlösungsplan, dass er uns das Wissen über die Wahrheit anvertraut hat ‐ die Wahrheit über Gott und den Menschen. Als Hüter dieses Schatzes erwartet er von uns, dass wir uns für die Würde des Menschen einsetzen. Wir müssen das ins Gebet nehmen und dann handeln. Gott erwartet von denen viel, denen er viel gegeben hat.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, allein die Wahrheit zu suchen und ihr zu folgen, wohin sie mich auch führt. Dieses Gebet, Herr, ist nicht einfach zu leben. Bitte gib mir die Kraft, die ich brauche, um für die Dinge des Himmels zu leben und nicht für die Dinge dieser Welt.

Vorsatz:   Heute will ich einen Abschnitt im Katechismus der Katholischen Kirche oder einen Abschnitt im Evangelium lesen, um meinen Glauben besser zu verstehen und zu leben.

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