Tägliche Meditationen
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Dienstag,
15. Mai 2007

Die Seele eines Heiligen

Dienstag der sechsten Woche in der Osterzeit

P. Roderick Ermatinger LC

Joh 16,5-11
Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen und aufdecken, was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist; Sünde: dass sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.

Einführendes Gebet:   Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand und mein Herz durch die Tugend des Glaubens. Ich möchte mein Leben im wahren Licht des Glaubens sehen, der aus der Freundschaft mit meinem Herrn und Retter Jesus Christus kommt. Heiliger Geist, schenke mir die Tugend der Hoffnung. Lass niemals zu, dass ich verzweifelt und entmutigt werde. Unser Herr hat die Sünde und den Tod besiegt und mir die Tore des Himmels geöffnet. Entflamme mein Herz mit inniger Liebe zu meinem Herrn und zu meinem Nächsten. Setze es in Brand und entflamme durch mich die Herzen vieler für die Wahrheit, die den Menschen dazu befähigt, den Willen des Vaters zu erfüllen.

Bitte:  Herr, hilf mir, dem Heiligen Geist zu erlauben, in meiner Seele zu wirken.

1. Es gibt nur einen triftigen Grund zur Trauer, und das ist, getrennt von unserem Herrn Jesus Christus zu sein. Die Apostel fürchteten sich, den Herrn zu fragen, wohin er gehen würde, denn sie fürchteten sich vor dem Gedanken, dass unser Herr sie verlassen würde. Er kam in ihr Leben, in ihre Herzen, und alles hatte sich verändert. Jetzt sagt er ihnen, dass er sie verlassen werde. Wir können nur erahnen, wie traurig sie darüber waren. Es gibt keinen größeren Schmerz, als allein gelassen zu werden. Getrennt von dir zu sein, Herr Jesus, ist wirkliches Alleinsein. Auch wenn dieser Gedanke erschreckend ist, muss ich über seine Möglichkeit nachdenken. Die Sünde zerstört Beziehungen; sie verursacht Alleinsein.

2. Lehre mich über das Wirken des Heiligen Geistes. Gott schuf uns nach seinem Bild. Christus kam, um nicht nur Gott dem Menschen zu offenbaren, sondern auch den Menschen dem Menschen, denn Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Jetzt sagt Christus uns, dass er den Heiligen Geist in unsere Herzen senden wird und der Heilige Geist wird uns so überzeugen, dass wir die Wahrheit lieben werden und die Lügen dieser Welt verachten werden. Eine Sache ist es, über das Leben Christi zu lesen und darüber nachzudenken. Eine andere Sache ist es, das Geheimnis des Heiligen Geistes zu durchdringen, und wie er in unseren Seelen wirkt. Wie jedes Geheimnis des Glaubens, so müssen wir auch dieses ins Gebet nehmen. Die heiligste Jungfrau Maria, die Braut des Heiligen Geistes, kann uns helfen, mehr über das Wirken des Heiligen Geistes in unseren Seelen zu lernen.

3. Jetzt habe ich deinen Geist. Manchmal ist es schwer, darauf zu vertrauen, dass der Heilige Geist in unseren Seelen wirkt, besonders dann, wenn wir trotz unseres Bemühens und unseres Wunsches, heilig zu werden, keine Fortschritte zu machen scheinen. Vielleicht aber verstehen wir einfach bloß die Wege Gottes nicht wirlklich. Wir dürfen also niemals verzweifeln oder den Mut verlieren. Gehen wir weiter ‐ strengen wir uns an, in der Heiligkeit voranzuschreiten, trotz aller Hindernisse. Bitten wir ständig den Heiligen Geist, in unseren Herzen zu wirken, sie mit der Liebe zu Christus zu entflammen. Wenn wir ihm kein Hindernis in den Weg legen und ihn in uns wirken lassen, werden wir große Fortschritte machen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, dieser Tag ist eine neue Schöpfung ‐ ein Geschenk an mich. Erschaffe ihn mir einen neuen Geist. Lass mich jede Sekunde dazu nutzen, den Vater zu verherrlichen, Seelen zu retten und dein Reich auszubreiten.

Vorsatz:   Heute will ich den Heiligen Geist bitten, mein Herz und meinen Verstand zu erleuchten, damit ich ein Werkzeug seiner Vergebung und seiner Gnade werden kann.

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