Tägliche Meditationen
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Sonntag,
6. März 2022

Der geliebte Sohn in der Wüste

6. März 2021

Erster Sonntag der Fastenzeit – "Invocabit"
Hl. Fridolin von Säckingen, Mönch, Glaubensbote

Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 4,1-13
In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab.

Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich komme zu dir, so wie ich bin. Ich brauche diese besondere Zeit mit dir, ich habe das Bedürfnis, dein Wort zu hören, dir zu begegnen, bei dir die Kraft und Orientierung für meinen Alltag zu schöpfen. Schenke mir Ruhe und Aufmerksamkeit, so dass ich mit ganzem Herzen beten kann.

Bitte: Lieber Vater, schenke mir die Gnade, dem Beispiel Jesu zu folgen und als dein geliebtes Kind zu leben.

1. Vom Jordan in die Wüste. Nach seiner Taufe, bei der Gott Vater Jesus als seinen geliebten Sohn bezeichnet hat und der Heilige Geist auf ihn herabkam, führte ihn der Geist in die Wüste. In der Einsamkeit, Schlichtheit und in den Entbehrungen der Wüste sollte er auf sein öffentliches Leben vorbereitet werden. Auch das Volk Israel brauchte vierzig Jahre in der Wüste, um seine Identität zu stärken, in der Beziehung mit Gott zu wachsen und zu reifen. Habe ich in meinem Leben auch einige Wüstenzeiten erlebt, die mir geholfen haben zu wachsen und zu reifen? Kann ich sie zumindest jetzt – im Nachhinein – auch als Geschenke Gottes betrachten? Welche Frucht haben sie in meinem Leben getragen?

2. Vom Heiligen Geist umhergeführt. Jesus war sich seiner Identität als Sohn Gottes bewusst. Der Heilige Geist ruhte ganz auf ihm und er ließ sich vom ihm leiten. Ja, sein Leben verlief in einem ständigen Dialog mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Er war kein Einzelkämpfer und lebte nicht für sich allein. Vielleicht hat er sich gedanklich und in seinem Gebet oft gefragt: Vater, was möchtest du? Wie kann ich dich mehr verherrlichen? Was kann ich noch für die Meinen– und für die ganze Menschheit tun? Welche Gedanken habe ich? Habe ich schon erfahren, wie es ist, wenn man sich dem Heiligen Geist öffnet?

3. Vom Teufel versucht. Vermutlich wusste der Feind nicht ganz genau, mit wem er es zu tun hatte. So hat Jesus auch Versuchungen wie wir alle erlebt und uns ein großartiges Beispiel gegeben, wie auch wir gegen die Anfechtungen kämpfen können. Wer sich seiner Würde und seiner Gottesbeziehung bewusst ist, kann die Lügen des Versuchers schnell entlarven und ihnen widersagen. Wer seinen Geist mit der Heiligen Schrift nährt, bekommt zur rechten Zeit ein Wort, das ihn wirklich wie ein Schwert verteidigen kann.

Gespräch mit Christus: Jesus, auch ich bin ein geliebtes Kind Gottes! Hilf mir, so sehr auf Gott zu vertrauen, dass ich mich von ihm führen lasse und zusammen mit ihm mutig gegen die Versuchungen kämpfe. Du bist immer bei mir!

Vorsatz: Wenn ich heute eine Versuchung spüre, möchte ich entschieden dagegenwirken, indem ich z.B. tue, was ich mir vorgenommen habe, auch wenn ich keine Lust dazu verspüre.

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