Tägliche Meditationen
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Freitag,
26. Oktober 2007

Zeichen der Zeit

Freitag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Jason Wallace LC

Lk 12,54-59
Jesus sagte zu den Leuten: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein. Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?

Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet:   Gott, unser Vater, du hast mich geschaffen, um dich zu verherrlichen. Ich bete darum, dass du mir auf meinem Weg in dein Reich immer gegenwärtig bist. Hilf mir, ein unermüdlicher Apostel zu werden, der dir dient, indem er anderen dient.

Bitte:  Herr, lehre mich, für deine Eingebungen, die du mir gibst, offen zu sein.

1. Die Zeichen dieser Zeit deuten. „Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?” Christus spricht diese Worte auch zu uns. Unser Wissen ist heutzutage groß, wenn es aber ums spirituelle Leben und um Moral geht, scheinen wir blind zu sein. Wir erkennen die Fallen nicht. Warum halten viele Leute Handlungen für gut, die so offenssichtlich verkehrt sind: Scheidung, homosexuelle Aktivität, vorehelicher Geschlechtsverkehr, Verhütung, und so weiter? Wir erkennen nicht, dass diese Dinge die menschliche Würde zerstören und dem Menschen den wahren Frieden und die echte Freude rauben. Der Klimawandel verursacht uns große Sorgen, was aber die Veränderungen betrifft, welche die gleichen verheerenden Auswirkungen auf unser Leben mit Christus haben, scheinen wir blind zu sein.

2. Sich zum Guten ändern. Es ist ein langer Weg, um Entschuldigung zu bitten. Viele Mauern müssen überwunden werden. Entschuldigungen lösen aber die schwierigsten Situationen. Jemandem gerade in die Augen zu schauen, einfach, demütig und in reiner Absicht, löst meist alle Differenzen. Wir müssen dazu aber unser Innerstes vorbereiten durch Gebet, das wie eine Brücke zum anderen Ufer hinüberreicht. Wir müssen uns von unserer Eigenliebe lösen, die uns mit vielen Einwänden klarmachen will, dass wir uns nicht ändern sollen, dass die anderen schuld sind, oder dass es einfach zu schwer ist. Wir müssen überzeugt sein, dass wir Teil des mystischen Leibes Christi sind, und dass er will, dass alle Glieder miteinander vereint leben. Das bedeutet, dass wir immer wieder unsere Interessen den Interessen anderer hintanstellen sollen.

3. Im Keim ersticken. Oftmals geschieht es, dass Schwierigkeiten in unserem Leben so außer Kontrolle geraten und so groß werden, dass eine Lösung unmöglich erscheint. Jesus lehrt uns, dass wir Probleme und Schwierigkeiten schon im Keim ersticken müssen, damit sie nicht außer Kontrolle geraten. Wir müssen den Mut haben, uns zu erniedrigen und die Hand der anderen Person auszustrecken, bevor das Böse wie ein Krebs zu wuchern beginnt. Auch wenn das vorliegende Problem nicht von uns verschuldet ist, sollten wir die Tugendhaftigkeit besitzen, dem anderen die Hand zu reichen, denn wir wissen, dass Liebe keine Grenzen kennt und dass wir mit Freundlichkeit alle Hindernisse überwinden können.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du hast dein Leben damit verbracht, für andere Gutes zu tun. Du hast dich immer wieder erniedrigt. Lehre mich, demütig zu werden und mich meinem Nächsten zuzuwenden, um ihm so deine Liebe bekannt zu machen.

Vorsatz:   Ich will mich jemandem zuwenden, mit dem ich Schwierigkeiten habe.

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