Tägliche Meditationen
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Sonntag,
1. August 2021

Göttliche Didaktik

Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Alfons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer

Felix Honekamp

Joh 6,24-35
In jener Zeit, als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer des Sees von Galiläa waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie sagten zu ihm: Welches Zeichen tust du denn damit wir es sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet: Herr, du allein kannst den Hunger und den Durst in meinem Herzen stillen. Ich selbst versuche es immer wieder mit eigenen Mitteln, aber wie bei einer viel zu süßen Limonade bin ich anschließend durstiger als vorher. Du bist mein Brot des Lebens!

Bitte: Mein Herr und mein Gott, öffne meinen Geist, damit ich deine Worte richtig verstehe. Ich möchte so gerne den Sinn deiner Worte erfassen, ihre Bedeutung für mein ganz konkretes Leben erkennen können. Führe mich durch dieses Evangelium und zeige mir seine ganze Bedeutung, die ich in den Bildern so leicht übersehe.

1. Göttliche Didaktik – Teil 1. Wir werden Zeuge einer wunderbaren Geschichte, die zeigt, wie Jesus auch mit uns vorgeht. Ich stelle ihm Fragen, die aber eigentlich nicht wichtig sind, und er lenkt dann meinen Blick auf das Wesentliche. Die Frage "Rabbi, wann bist du hierhergekommen?" ist eigentlich banal, aber Jesus lenkt das Gespräch so, dass es von höchster Relevanz für die Jünger und die anderen Menschen wird. Und das Gespräch gipfelt in der Aussage "Ich bin das Brot des Lebens …" Wichtigeres werden die Menschen an dem Tag nicht mehr hören. Wichtigeres werde auch ich heute nicht mehr hören.

2. Göttliche Didaktik – Teil 2. Die Menschen fragen nach einem Zeichen, nach einer Art Beweis, dass es Gott ist, der Jesus gesandt hat. Und kann man es ihnen verübeln? Wer mit einem solchen Anspruch auftritt, braucht gute Argumente. Doch auch wenn Jesus Zeichen und Wunder tut - hier tut er sie nicht. Dabei wäre es doch für Jesus so einfach gewesen, jetzt ein kleines Wunder zu vollbringen, um die Menschen endgültig auf seine Seite zu ziehen. Aber Jesus weiß, dass sie schon das Wunder der Brotvermehrung missverstanden haben; sie werden ihn auch nicht verstehen, wenn er jetzt Asche zu Gold verwandeln würde. Was sie brauchen, was ich brauche, ist Glauben. Der ist ein Geschenk Gottes, das ich aber auch annehmen muss. Ist Jesus das Brot auch meines Lebens?

3. Göttliche Didaktik – Teil 3. Nie mehr hungern, nie mehr Durst haben – das ist eine gewagte Zusage, die Jesus da den Menschen macht, die Zeugen der Brotvermehrung waren. Aber er hat schon deutlich gemacht, dass es hier nicht um einen Zaubertrick geht, nicht um irgendeine Magie, die die Mägen dauerhaft füllt. Wer an Jesus glaubt, aber gleichzeitig die Hände in den Schoß legt, wird doch wieder – körperlich – verhungern und verdursten. Aber was meint Jesus denn dann? Ich kann mich selbst fragen: An welchen Stellen im Leben bin ich auf eine Art hungrig, dass dieser Hunger nicht durch die Welt gestillt werden kann? Was sind meine tiefsten Sehnsüchte, die mich umtreiben, die mein Herz unruhig machen? Jesus kennt sie, und er kann, er will diesen Hunger in uns stillen.<

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, ob ich wohl damals mit mehr Verständnis reagiert hätte als die Menschen, die dich nach deiner Legitimation befragt haben? Im Grunde weiß ich, dass ich nicht viel schlauer bin. Aber du nimmst mich an die Hand und bringst mir bei, wie ich dir vertrauen kann, wie ich dir folgen kann, wie ich an dich glauben kann. Du schenkst mir dich selbst als Brot des Lebens und stillst alle meine echten Sehnsüchte.

Vorsatz: Ich horche in mich, wo meine tiefsten Sehnsüchte liegen, was mein Herz wirklich unruhig macht. Ich frage mich: Glaube ich, dass Jesus diese tiefe Sehnsucht stillen kann? Wie kann mein Vertrauen in ihn tiefer werden?

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