Tägliche Meditationen
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Montag,
16. Februar 2009

Christus dafür lieben, wer er ist

Montag der sechsten Woche im Jahreskreis

P. Jeffrey Bowker LC

Mk 8,11-13
Da kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch mit ihm; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen. Da seufzte er tief auf und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, das sage ich euch: Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden. Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.

Einführendes Gebet:   Herr, oft lebe ich nur für diese Welt und bin mir selbst genug. Für deine erlösende Gegenwart aber kann ich oft so kalt sein. Es ist kein Wunder, dass ich es schwer finde, mich auf das Gebet zu konzentrieren ‐ den Glauben zu nutzen, um dich kennenzulernen, die göttliche Liebe, um in dir zu leben, und die Hoffnung, um auf dich zu vertrauen. Wenn ich mich dir jetzt nähere, will ich nichts als ein treuerer Jünger deines Reiches sein.

Bitte:  Herr, schenke mir einen Glauben, der dein Herz trösten kann.

1. Christus wegschicken. G.K. Chesterton behauptete einmal: „Das christliche Ideal ist nicht erstrebt und für anziehend gehalten worden; man hielt es für zu schwierig und ließ es unversucht.” Jesus liebt uns wirklich und würde niemals einer demütigen Seele die wahren Güter, die sie für die Erfüllung und Erlösung braucht, versagen. Wenn unsere Bedürfnisse, wie die der Pharisäer, letztlich Gott verstummen lassen und unser geistliches Leben erkalten lassen, kann das für uns ein Aufruf sein, unsere Herzen von unserem Egoismus zu reinigen. Wir sollten mit großer Vorsicht die Einstellungen und Worte vermeiden, die Christus zurückweisen. Christus will, dass wir ihn so lieben, wie er ist, und es ist ihm nicht gleichgültig, wenn wir uns zu etwas machen wollen, was wir nicht sind. Wir meinen oft, dass verschiedenste Dinge uns glücklich machen können, aber Christus will, dass wir erkennen, dass sein Wille das Herz aller unserer tiefsten Sehnsüchte ist.

2. Das Gebet ist mein täglicher Atem für die Seele. Jesus spricht mit unserer Seele in einer Sprache, die aus den übernatürlichen Haltungen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe entspringt. Er wird aber schweigen, wenn wir ihn in den kleinen und engen Rahmen unseres Verstandes und unserer Berechnungen herunterziehen wollen ‐ indem wir meinen, erst alles selbst durchdenken zu müssen, bevor wir handeln. Jesus will nicht ein Supermann sein, der nur dann in unser Leben kommt, wenn die Dinge schlecht stehen und alles verloren zu sein scheint. Vielmehr greift Christus ein, weil er jeden Tag in der Gnade mit uns verbunden sein möchte und sein Leben mit jeder Seele teilen will. Unser Glaube und kindliches Vertrauen soll uns so vertraut wie das Atmen sein.

3. Die Zeichen, die Christus zu uns bringen. Christus gab uns sichere Zeichen seiner täglichen Gegenwart in unserem Leben. Das erste ist das Zeichen des Kreuzes. Nur der Glauben wird sein Geheimnis lüften und uns zu der Begegnung zwischen unserer Sünde und Gottes Barmherzigkeit bringen. Die Sünde ist das Schlimmste, was in unserem Leben passieren kann; das Zeichen des Gekreuzigten ist ihre Heilung. Der Glauben wird es uns erlauben, wie der gute Dieb Christi Liebe als Zentrum des Universums zu erkennen und wie die Welt wie in einem Strudel sich drehend zu ihr hingezogen wird. Ein weiteres Zeichen ist die Eucharistie. Es ist das mächtigste Zeichen, weil es den Urheber des Zeichens selber enthält. Christus erniedrigt sich, weil er unbedingt bei uns bleiben will. Unter den Gestalten von Brot und Wein offenbart er, was er für unsere Seele sein will. Unter dem Schleier des Sakraments lernen wir, Christus persönlich als reine Liebe zu begegnen. „In der Nacht, da er verraten wurde, zeigte er die Tiefe seiner Liebe...” Diese Zeichen sollen zu unserer Sprache der Liebe werden, mit der wir zu Christus so sprechen, wie er gekannt, geliebt und verehrt werden will.

Gespräch mit Christus:  Christus, lass meine stolzen Forderungen dahinschmelzen, denn du rufst mich zu einer reifen Begegnung mit deiner göttlichen Liebe auf. Lass nicht zu, dass mein Egoismus die Ausbreitung deines Reiches verhindert; lass mich vielmehr demütig die Notwendigkeit erkennen, die Art und Weise, wie ich deinen wahren Plan für mein Leben in die Tat umsetze, zu verändern.

Vorsatz:   Ich werde heute einige Zeit damit verbringen, Jesus für die Zeichen zu preisen und zu danken, die er mir gegeben hat, damit ich ihn besser kennen, lieben und ihm in meinem Leben dienen kann.

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