Tägliche Meditationen
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Samstag,
14. Juni 2008

Sag die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

Samstag der zehnten Woche im Jahreskreis

P. Thomas Moylan LC

Mt 5,33-37
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.

Einführendes Gebet:   Herr, du hast gesagt, du bist „der Weg, die Wahrheit und das Leben” (Joh. 14,6). Dein erlösendes Blut hat uns den Weg eröffnet, dir nachzufolgen in dankbarem Bewusstsein deiner ewigen Freundschaft.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, stets wahre und kluge Worte zu wählen!

1. Sei aufrichtig. Als Jesus Natanael auf sich zukommen sah und über ihn sagte: „Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.” (Joh. 1,47), wollte der Herr uns sagen, Natanaël ist ein aufrichtiger, wahrhaftiger Mann. So sollten wir alle sein. So wie der Herr Wahrhaftigkeit in Natanaël erkennen konnte, so sollten unsere Mitmenschen Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in unserem Verhalten erkennen können. Es ist ja so leicht zu übertreiben und die Wahrheit auszuschmücken. Oft hören wir, man wisse nicht, wen man wählen solle, weil man Politikern nicht trauen könne. Hat irgendjemand das Vertrauen in mich verloren?

2. Redlichkeit und Integrität. Als ich einmal an einer Ladenkasse anstand, wollte ein Vater den Filialleiter sprechen. Sein Sohn stand neben ihm mit gesenktem Kopf. Als der Filialleiter kam, sagte der Vater, sein Sohn wolle ihm etwas geben. Der Sohn händigte dem Mann dann verschiedene Artikel aus, die er und ein paar Kumpel aus dem Laden gestohlen hatten. Ich sprach ein Dankgebet für diesen Vater, der seinen Sohn wirklich liebte, indem er ihn formte. Mit dieser Tat lehrte er seinen Sohn auf liebevolle Art Aufrichtigkeit und Anstand. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Tat des Jungen zu verheimlichen und sie als Familiengeheimnis zu den Akten zu legen.

3. Sagt „Ja” wenn ihr „Ja” meint. „Alles andere ist vom Bösen”. Der Teufel verlockt uns, trickreich und clever zu sein und andere mit Schmeicheleien zu betrügen. Er heißt „Vater der Lügen”, und es ist leicht, sein Sohn zu werden. Anstatt clever sollen wir aufrichtig sein zu denen, die auf uns vertrauen. Unser „Ja” sei ein einfaches „Ja” und unser „Nein” ein einfaches „Nein” ‐ alles andere ist vom Bösen.

Gespräch mit Christus:  Herr, du hast zu dem Apostel Thomas gesagt, du seist „der Weg, die Wahrheit und das Leben” (Joh 14,6). Hilf mir, eine Säule der Wahrhaftigkeit und Redlichkeit zu sein; hilf mir, mit anderen zu reden wie mit dir.

Vorsatz:   Ich werde meine Angst vor dem, was andere sagen oder denken könnten, überwinden und die Wahrheit sagen.

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