Tägliche Meditationen
X

Sonntag,
15. Juni 2008

Hirten für die Herde

Elfter Sonntag im Jahreskreis

P. Timothy Walsh LC

Mt 9,36-10,8
Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.

Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du mich liebst, dass du an meiner Seite bist und dass du mich durch diesen Tag hindurch begleitest. Ich vertraue auf dich, Herr. Ich vertraue dir mehr als mir selbst, weil du so unendlich gut und allmächtig bist. Ich liebe dich, Jesus. Ich liebe dich, weil du für mich am Kreuz gestorben bist, um mich zu retten.

Bitte:  Herr, sag mir, was du von mir willst.

1. Das Herz eines Hirten. Beim Anblick der vielen Menschen, die ziellos umherirrten, hatte Jesus Mitleid. Auch heute hat das Herz Christi Mitleid mit all den armen Seelen jener, die tief im Chaos der Sünde versunken sind. Mit Tränen in den Augen bedauert Jesus auch heute: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.” Er gibt sich aber nicht mit dieser Problemerfassung zufrieden, sondern er schaut nach der Lösung aus: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.”

2. Die Einladung. Jesus berief seine zwölf Apostel beim Namen. Seit jener Zeit fährt Jesus fort, junge Männer und Frauen zu berufen, „die er bei sich haben will” (Mk 3,14) und die seine besonderen Freunde sein sollen: sie sollen sich wie er um jedes verirrte Schaf kümmern, und sich wie er über jede Bekehrung eines Sünders freuen. Jesu Aufruf zur Nachfolge ergeht an jeden von uns, und er erwartet sehnsüchtig unsere Antwort.

3. Auf zur Ernte! Wenn wir Christi Ruf und seine Freundschaft annehmen, lädt er uns ein, an seiner Sendung mitzuwirken, die er von seinem Vater empfangen hat: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch” (Joh 20,21). Christus sendet seine Apostel hinaus in die Welt, um das Reich Gottes zu verkünden. Jetzt lädt er uns ein, ihm dabei zu helfen, die frohe Botschaft von der Liebe des Vaters allen Menschen zu bringen. Nehmen wir seine Einladung an?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, so viele Menschen kennen dich nur wenig oder gar nicht. Du hast mir die Gnade geschenkt, dich kennen und lieben zu dürfen. Gib mir nun die Gnade und den Mut, die ich brauche, um deine Stimme zu hören, mein Kreuz auf mich zu nehmen und dir zu folgen.

Vorsatz:   Ich will darum beten, dass jene, die der Herr zum Priester oder zum gottgeweihten Leben berufen hat, eine großzügige Antwort geben können.

Archiv

Tägliche Meditationen