Tägliche Meditationen
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Montag,
4. November 2019

Die Gästeliste Jesu

Hl. Karl Borromäus, Bischof
Gedenktag

Ellen Charlotte Petermann

Lk 14,12-14
In jener Zeit sprach Jesus zu einem der führenden Pharisäer, der ihn zum Essen eingeladen hatte: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Einführendes Gebet: Jesus, du schaust auf mich und lächelst. Du hast mich im Blick, immer. Deine Güte und Liebe begleiten mich den ganzen Tag. Ich freue mich, jetzt mit dir im Gebet zusammen zu sein.

Bitte: Jesus, mache mich zum Werkzeug deiner Liebe, damit ich dich in den anderen Menschen lieben kann.

1. Wer soll eine Einladung bekommen? Ein angesehener Pharisäer hat Jesus zum Essen in sein Haus eingeladen. Er hat wohl zweifellos nur die örtlichen Bekannten und gut gestellten Persönlichkeiten zum Essen eingeladen. Die Minderbemittelten hatten keine Einladung bekommen. Jesus nutzt hier die Gelegenheit, um eines der größten Prinzipien wahren Christentums zu verkündigen, nämlich, dass wir diejenigen lieben sollen, die abstoßend sind und uns nichts zurückgeben können.

2. Die Provokation Jesu. Wie provozierend, ja schockierend, muss die Aufforderung Jesu auf den Pharisäer gewirkt haben. Diese Anweisung steht selbstsüchtigen Wertmaßstäben völlig entgegen. Arme, Bettler und Krüppel sind absolut keine attraktiven Gäste. Schon ihre äußere Erscheinung wäre unpassend und eine Gegeneinladung würde es auch nicht geben. Gesellschaftliche oder geschäftliche Interessen kann man mit ihnen auch nicht austauschen. Warum also sagt Jesus so etwas?

3. Lieben um des Reiches Gottes willen. Am Beispiel des Verhaltens dieses Gastgebers zeigt Jesus auf eine Realität von damals und von heute. Man stellt fest, dass sich eigentlich nichts geändert hat. Wer lädt schon Bedürftige, Krüppel oder Menschen, die in der Gesellschaft abgerutscht sind, zu sich ein? Was würden die anderen Gäste denken, etwa die Schwiegermutter oder die Geschäftsfreunde? Vermutlich müsste man sich rechtfertigen für diese außergewöhnlichen Gäste; und was hätte man persönlich für Vorteile zu erwarten? Darum geht es aber gar nicht. Wir dürfen das Wichtigste niemals vergessen: dass wir mitwirken dürfen an Gottes Heilsplan, am Aufbau seines Reiches, indem wir zum Beispiel bedürftigen Menschen großzügig und mit Liebe begegnen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sehe dich oft am Tage, du begegnest mir in jedem Menschen, in jedem Drogenabhängigen oder Bettler, ja in jedem von der Gesellschaft Ausgestoßenen begegnest du mir. Hilf mir, dass ich den Mut habe, dich in diesen Menschen zu umarmen.

Vorsatz: Ich überlege mir, welcher Person ich in den nächsten Tagen ganz konkret meine Hilfe anbieten kann.

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