Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
14. Dezember 2017

Wer Ohren hat, der höre!

Gedenktag vom hl. Johannes vom Kreuz OCD, Kirchenlehrer
Hl. Franziska Schervier, Ordensgründerin
Hl. Berthold OFM

Michaela Weimann

Mt 11,7b.11-15
In jener Zeit begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Seit den Tagen Johannes' des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz über diese Dinge geweissagt. Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat, der höre!

Einführendes Gebet: Heute gedenkt die Kirche des heiligen Johannes vom Kreuz, zusammen mit ihm erheben ich mein Gebet zu dir, Herr: "Du nimmst mir ja nicht weg, mein Gott, was du mir in deinem einzigen Sohn, Jesus Christus, einmal gegeben hast; und in ihm hast du mir alles gegeben, was ich mir überhaupt wünschen kann."

Bitte: Gib, Herr, dass dieses Gebet, diese Begegnung mit dir mich weiter auf deine baldige Ankunft vorbereiten möge. Bereite du mein Herz für dich.

1. Das Himmelreich der Gemeinschaft mit Gott. Das heutige Evangelium, ein Gleichnis, will uns helfen, die Botschaft besser zu verkündigen. Worin besteht die Botschaft? Es geht um das ewige Leben und darum, wie der Weg dahin konkret aussehen kann.Das Himmelreich beginnt bereits auf Erden. Es besteht in der Gemeinschaft mit Gott und führt zum ewigen Leben. Es gibt Menschen, die es nicht annehmen wollen, sie tun ihm Gewalt an, sie handeln zuwider. Aber auch die, die es annehmen wollen, müssen Gewalt anwenden - allerdings gegen sich selbst, um es an sich zu reißen. Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden.

2. Mit dem Größten in Verbindung stehen. Bevor das Reich Gottes kommt - so die Prophezeiung des Alten Testaments - muss Elija kommen. Nun sagt der Herr, dass in Johannes Elija gekommen sei. Also beginnt mit Christus das Reich Gottes sich unverhüllt zu offenbaren. Alle Propheten bis Johannes haben über diese Dinge geweissagt, Johannes hingegen wies mit dem Finger unmittelbar auf das Reich Gottes hin, weil er Jesus Christus selbst begegnet ist. Von daher ist Johannes der Größte, weil er mit dem Größten unmittelbar in Verbindung steht.

3. Wer Ohren hat, der höre! Diese letzte Zeile enthält eine Anleitung für uns; sie sagt uns, dass wir in unserem Gebet vor allem zuhören sollen, während Gott zu uns spricht. Umgeben von einer Flut von Worten empfinden wir das Zuhören als fremd, vor allem sind wir nicht daran gewöhnt, uns in einen inneren und äußeren Zustand der Stille zu begeben, in dem wir für die Botschaft Gottes an uns empfänglich sind. Beim Vernehmen der Botschaft werden wir zur Reue, zur Umkehr, zum Wachstum in der Liebe und zur erneuten Ausrichtung auf ihn hin bewogen.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, ich möchte ganz still werden. Auch wenn mir die Stille schwerfallen mag, weiß ich, dass sie mich befähigt, mich von dir führen zu lassen. Herr, du sprichst leise in mir, ich möchte dir aufmerksam zuhören.

Möglicher Vorsatz: Der heutige Tagesheilige sagte einmal: "Die einzige Sprache, die Er (Gott) hört, ist die Sprache des Schweigens in Liebe." So nehme ich mir heute vor, dem Klang der Stille in mir beständig Raum zu verschaffen, um Gott walten zu lassen. Es ist mir möglich, diese Stille zu finden, wenn ich ihrem Klang folge.

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