Tägliche Meditationen
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Sonntag,
2. Dezember 2007

Gute geistige Vorbereitung

Erster Sonntag im Advent

P. Edward McIlmail LC

Mt 24,37-44
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Einführendes Gebet:   Herr, im Glauben erkenne ich, dass du hier bist und mich anhörst. Hilf mir, mich mit ganzem Herzen dir zuzuwenden und mich im Advent in angemessener Weise auf dein Kommen vorzubereiten. Ich liebe dich, weil du als Mensch zu uns kommst, um uns den Weg zum Himmel zu zeigen.

Bitte:  Herr Jesus, schenke mir die Gnade zu lernen, das Beste aus meiner Zeit hier auf Erden zu machen.

1. Vor der Flut. Gott hatte die weit verbreitete Verdorbenheit in der Welt gesehen und sich entschlossen, einen Großteil der Menschheit fortzuschwemmen. Noach aber fand Gottes Gefallen und erhielt die göttliche Warnung vor einer drohenden Katastrophe. Daraufhin begann er, die Arche zu bauen, ein Vorhaben, das seinen benachbarten Wüstenbewohnern sehr befremdlich vorgekommen sein muss. Die Flut überraschte die Menschen vollkommen; nur Noach und seine Familie waren vorbereitet. So geht es mit der Welt. Das Unerwartete kann uns überrumpeln. Aber die, die mit Gott eng verbunden sind und auf ihn hören, können meistens auch die unerwarteten Ereignisse mit Gelassenheit annehmen. Kann ich das auch für die Ereignisse in meinem Leben sagen? Vertraue ich wirklich jeden Tag auf die Vorsehung Gottes?

2. Einer wird mitgenommen und einer zurückgelassen. Der Tod kann kommen wie ein Dieb in der Nacht. Ein Mann auf dem Feld wird an einem Tag unerwartet abberufen, sein Gefährte bleibt. Der Tod kann jeden von uns von einem Augenblick zum anderen wegreißen. Christus sagte seinen Zuhörern, dass er in die Welt kam, „damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.” (Joh 10,10). Aber er hat uns nicht gesagt, wie lange unser Leben dauern würde. Diese Gedanken sollten uns nicht bedrücken. Vielmehr sollten sie uns veranlassen, immer wachsam zu sein. Und zwar jetzt, denn später ist keine Zeit mehr, sich zu bekehren und unser Leben auf Gott auszurichten. Nicht wenige Menschen haben vorgehabt, ihre Umkehr „bis auf morgen” aufzuschieben, auf einen Tag, den es nicht mehr gab. Unser Herr will, dass wir in der Gegenwart gut leben und hier und heute Gutes tun. Unser Leben ist eine Ansammlung von vielen „Jetzt”; jedes „Jetzt” ist ein Teil eines größeren Bildes, gleich einem Mosaik. Wie lebe ich in der Gegenwart? Warte ich „bis morgen”, um meine Gewohnheiten zu ändern? Begreife ich, wie riskant dieser Aufschub sein könnte?

3. Seid wachsam! Unser Herr beschönigt seine Empfehlungen nicht. Er weiß, dass der Tod jeden von uns erwartet und wir dazu neigen, diese Wirklichkeit nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. „Pfeifen im Walde” ist ein nicht ungewöhnliches Verhalten derer, die so leben, als würde ihr Leben niemals enden. Aber wir alle sind leider Pilger, die auf dem Weg durch diese Welt zur Ewigkeit gehen. Die beste Art zu leben ist die, jeden Tag so zu leben, als wäre er unser letzter. Das bedeutet, dass wir ein ernsthaftes Gebetsleben mit tatkräftigem Mut zur Nächstenliebe pflegen sollen. Wenn wir wüssten, dass heute unser letzter Tag wäre, wie würden wir ihn leben?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, deine Geburt in Bethlehem hat den Lauf der Welt und den meines Lebens verändert. Ich möchte mich gut in dieser Adventszeit auf deine Ankunft am Weihnachtsfest vorbereiten, damit ich dir ein passendes Geburtstagsgeschenk anbieten kann. Hilf mir, dass ich jeden Tag nutze, um in der Heiligkeit zu wachsen und meinen Blick auf die Ewigkeit zu richten.

Vorsatz:   Ich will einen Plan machen, der mir hilft, die Adventszeit besser zu leben. Er könnte häufigeres Beten oder auch den täglichen Besuch der heiligen Messe enthalten.

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