Tägliche Meditationen
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Montag,
3. Dezember 2007

Der gläubige Hauptmann

Montag der ersten Woche im Advent
Heiliger Franz Xaver, Ordenspriester, Glaubensbote, Gedenktag

P. Edward McIlmail LC

Mt 8,5-11
Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für die Zeit, in der ich mit dir sprechen kann. Sie ist die allerwichtigste Zeit meines Tages. Hilf mir, sie möglichst gründlich zu nutzen und heute etwas mitzunehmen, das ich mit anderen teilen kann.

Bitte:  Gewähre einer Person aus meinem Leben, die der Hilfe am meisten bedarf, die Gnade der Heilung oder Bekehrung,

1. Ein ungewöhnlicher Römer. Ein Hauptmann gehörte nicht zu den Menschen, von denen man erwartet hätte, dass sie Christus um einen Gefallen bitten. Einem Fremden und Vertreter einer Besatzungsmacht hätte das Judentum eigentlich fremdartig erscheinen müssen. Doch dieser Offizier hatte wahrscheinlich ein sehr starkes Vertrauen und war beeindruckt von den Reden des Predigers aus Nazareth. Das Vertrauen des Hauptmanns ist in der Sorge um seinen Diener sichtbar. Der Römer war besorgt um das Wohl des anderen, und das mag ein Grund für seine Offenheit gegenüber Christus gewesen sein. Auch wir wollen uns häufig Christus nähern, indem wir uns vor allem um andere sorgen, besonders um die, die leiden. Ein mildtätiges Herz bietet einen fruchtbaren Boden für die Saat des Evangeliums. Gibt es jemanden, der gerade jetzt meine besondere Hilfe braucht?

2. Demütiger Helfer. Unser Hauptmann überrascht uns noch mit einer anderen Eigenschaft: Demut. „Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst.” Seine Worte ließen einen so tiefen Blick in sein gläubiges Innere zu, dass wir sie bis auf den heutigen Tag in jeder heiligen Messe nach dem „Seht das Lamm Gottes ” im Wesentlichen wiederholen. Christus ist so schnell bereit, uns seine Barmherzigkeit zu schenken, dass wir das häufig für selbstverständlich halten. Der Hauptmann begeht nicht diesen Irrtum: eine Begegnung mit Christus ist ein Ehrfurcht gebietendes Ereignis, das den Römer Demut empfinden lässt. Zeigen wir die gleiche Ehrerbietung, wenn wir unserem Herrn im Gebet und in der heiligen Eucharistie begegnen?

3. Aus allen Teilen. Viele Nicht-Israeliten werden „im Himmelreich zu Tisch sitzen”, sagt uns Christus. Das ist seine Art, uns zu warnen, dass die, die ihm am nächsten stehen sollten, nicht unbedingt den größten Glauben haben. Tatsächlich können die, die außerhalb der sichtbaren Kirche stehen, die besten Plätze im Himmelreich haben. Es reicht nicht, getauft zu sein und die Sakramente empfangen zu haben. Unsere Gemeinschaft mit Christus fordert beständigen Einsatz, beharrliches Gebet und regelmäßiges Opfer. Leben wir unser geistliches Leben so intensiv, wie Christus es von uns verlangt?

Gespräch mit Christus:  Gütiger Gott, hilf mir zu erkennen, dass ich dir auch näher kommen kann, wenn ich anderen zu Hilfe komme. Die Gnaden, die du mir schenkst, sind nicht selbstverständlich. Hilf mir zu begreifen, dass von dem viel erwartet wird, dem viel gegeben wurde. Du hast mir mit dem Geschenk des Glaubens sehr viel gegeben.

Vorsatz:   Ich will ein Opfer bringen für jemanden, der krank ist oder die Bekehrung dringend braucht.

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