Tägliche Meditationen
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Dienstag,
4. Dezember 2007

Wo Weisheit ist

Dienstag der ersten Woche im Advent

P. Edward McIlmail LC

Lk 10,21-24
In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Einführendes Gebet:   Herr, ich wende mich an dich als den wahren Ratgeber in meinem Leben. Ich glaube, dass du bemüht bist, mich deine Wege zu lehren, die so ganz anders sind als die der Welt. Ich weiß, dass du mich liebst und mich niemals irreführen wirst. Lass dieses Gebet meine Hoffnung auf den Himmel stärken.

Bitte:  Herr, lass mich erkennen, wie ich mich besser auf Weihnachten vorbereiten kann.

1. Der Nicht-so-Weise. Kinder haben das Talent, Dinge ganz einfach zu sehen. Sie erklären sie nicht rational. Sie sehen einfach und reagieren darauf. Wie zum Beispiel der Junge in dem Märchen von Hans Christian Andersen, der damit herausplatzte, dass der Kaiser keine Kleidung trage, so sprechen Kinder die Wahrheit aus, auch wenn das Erwachsene manchmal ganz anders sehen wollen. Wenn wir älter werden, fangen wir an, Dinge zu entschuldigen, die wir früher für schlecht hielten. Gewagte Fernseh-Shows sind jetzt „Sendungen für Erwachsene”. Übermäßiges Essen und Trinken und ein Zuviel an materiellen Gütern bedeutet „gut leben”. Gleichgültigkeit gegenüber Abtreibung wird zu „Toleranz”. Gibt es Sünden, mit denen ich mich allmählich wohl fühle?

2. Vater-Sohn-Geheimnisse. Christus kam auch in die Welt, um etwas vom innersten Leben der Heiligen Dreifaltigkeit zu offenbaren. Die Idee von einem Gott in drei Personen wäre den Menschen im Alten Testament oder gar den Philosophen niemals in den Sinn gekommen. Die Dreifaltigkeit geht einfach über unser menschliches Verstehen hinaus. Doch nun haben wir einen kleinen Einblick in die Person Jesu Christi. „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.” (Joh 14,9). Die Eigenschaften Christi ‐ seine Freundlichkeit, Gelassenheit, Macht, seine Großmut ‐ geben uns eine Ahnung von Gott, zu dem wir beten. Kommt mein Gebet einem Gespräch von Herz zu Herz mit dem einen Gott nahe, der vollkommen liebt?

3. Ein göttlicher Anblick. Jesus macht seinen Jüngern klar, wie selig sie sind, weil sie Zeugen des Messias sind. Die Worte des Erlösers der Menschheit zu hören, seine Taten zu sehen, das war die Sehnsucht von Generationen der Getreuen des Alten Testaments. Sogar heute noch wissen viele nichts von Christus beziehungsweise vom wirklichen Christus. Sie nehmen seine Rede von Barmherzigkeit und Liebe gern an, aber sie missachten seinen Aufruf zu Bekehrung und zu Gerechtigkeit gegenüber den Armen. Es braucht Zeit, Christus ganz kennen zu lernen. Es bedarf des Gebets, der Schriftlesung und der Werke der Nächstenliebe. Der Mittelpunkt unseres Glaubens ist eine Person. Wie viel weiß ich wirklich über diese Person? Wie viel mehr sollte ich über sie erfahren?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich sollte dankbarer sein für das Geschenk meines Glaubens und für das, was du über dich offenbart hast. So viele Menschen leben in Dunkelheit und Zweifel. Hilf mir, die Bedeutung, dich zu kennen, zu schätzen und Wege zu finden, dich besser nachzuahmen.

Vorsatz:   Ich will ein Gesätz des Rosenkranzes beten oder das Heilige Sakrament des Altares in Dankbarkeit für meinen Glauben besuchen.

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