Tägliche Meditationen
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Dienstag,
25. April 2017

Ich bin gesandt

Fest
Hl. Evangelist Markus
Hl. Ermin (Erwin) OSB, Bischof

P. Bertalan Egervári LC

Mk 16,15-20
In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, und öffne mein Herz für deine Eingebungen. Lass mich auf deine Stimme hören und bereit sein, das anzunehmen, was du mir mitteilen möchtest.

Bitte: Mache mich zu einem wahren Jünger Jesu!

1. Der Missionsauftrag. Der Missionsauftrag, den Jesus den Elf gibt, ist stark untertrieben ausgedrückt eine Herausforderung. Sie sollen in die ganze Welt hinausgehen und allen Geschöpfen das Evangelium verkünden. Das ist nicht nur ein hoher Anspruch, sondern es ist schier unmöglich. Außerdem sollen doch auch die Menschen späterer Zeiten von der Frohen Botschaft erfahren. Ohne Zweifel brauchen die Elf Mitarbeiter und Nachfolger, um dieser Sendung gerecht zu werden. Ähnliches können wir aus der Parallelstelle bei Matthäus herauslesen. Dort gibt Jesus den Jüngern den Auftrag, dass sie "alle Menschen zu seinen Jüngern" machen sollen, also zu Leuten wie sie selbst, die Jesus nachfolgen, nach seinen Geboten leben und das Evangelium verkünden. Jeder Einzelne von uns soll ein solcher Jünger sein.

2. Ich, ein Jünger Jesu. Heißt das tatsächlich, jeder Christ soll das Evangelium verkünden? Ja, genau das ist der springende Punkt. Diese Sendung ist nicht etwa ein Extra für die Priester oder die besonders Engagierten, sondern es gehört zu unserer Identität als Christen, dass wir eine Sendung besitzen! Eine interessante Stelle hierzu finden wir im Schreiben Evangelii Gaudium von Papst Franziskus. In Nr. 28 spricht er über die Pfarreien: "Die Pfarrei ist eine kirchliche Präsenz im Territorium, ein Bereich des Hörens des Wortes Gottes, des Wachstums des christlichen Lebens, des Dialogs, der Verkündigung, der großherzigen Nächstenliebe, der Anbetung und der liturgischen Feier." So weit, so gut. Das könnten wir wohl alle unterschreiben. Aber verstehen wir auch, wozu das alles dient?

3. Anderen von Jesus erzählen. Die Antwort darauf gibt uns Papst Franziskus unmittelbar im Anschluss: "Durch all ihre Aktivitäten ermutigt und formt die Pfarrei ihre Mitglieder, damit sie aktiv Handelnde in der Evangelisierung sind. Sie ist eine Gemeinde der Gemeinschaft, ein Heiligtum, wo die Durstigen zum Trinken kommen, um ihren Weg fortzusetzen, und ein Zentrum ständiger missionarischer Aussendung." Also jedes Pfarreimitglied soll sich aktiv in der Evangelisierung einsetzen, die Pfarrei soll ein Zentrum ständiger missionarischer Aussendung sein. Wie ist es mit mir? Komme ich nur, um wieder aufzutanken, um mich besser zu fühlen, oder tanke ich Kraft für meine missionarische Sendung? Die Sendung ist Teil unserer christlichen Identität und uns fehlt etwas absolut Wesentliches, wenn wir unseren Glauben einfach zur Privatsache machen. Die wahre Freude des Evangeliums werden wir nur dann erfahren, wenn wir mit Jesus leben und anderen Menschen von diesem Leben erzählen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du willst, dass alle Menschen deine Jünger werden. Ich will mich heute von Neuem dafür entscheiden, dir nachzufolgen und mein ganzes Leben so zu leben, wie du es dir wünschst. Erfülle mein Herz mit deiner Liebe, damit es mir ein brennendes Anliegen wird, anderen Menschen von dir und deiner Liebe zu erzählen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute mit mindestens einer Person über Jesus sprechen.

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