Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
26. April 2017

Rettung statt Gericht

Mittwoch in der zweiten Osterwoche
Hl. Radbert von Corbie OSB
Hl. Trudbert, Märtyrer,
Hl. Kletus, Papst, Märtyrer

P. Bertalan Egervári LC

Joh 3,16-21
Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für deine Nähe und Güte zu uns Menschen. Danke, dass du nur Gutes für uns willst und uns so vieles im Leben schenkst. Einmal mehr will ich aus Dankbarkeit nun diese Gebetszeit mit dir verbringen und versuchen, dir damit Freude zu machen.

Bitte: Stärke unseren Glauben!

1. Die Sache mit dem Gericht. Vor Gericht zu stehen oder angeklagt zu werden, ist nie angenehm. Automatisch kommt Angst vor einer Bestrafung auf. In dieser Welt, die leider nicht immer gerecht ist, werden manchmal auch Unschuldige verurteilt. Jedem von uns ist es schon einmal passiert, dass er beschuldigt wurde, etwas getan zu haben, obwohl die Wirklichkeit ganz anders aussah. Aber noch viel häufiger kommt es vor, dass wir straflos davonkommen, wo wir gefehlt haben. Gottes Urteile dahingegen sind immer gerecht und wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir schuldlos verurteilt werden. Zum Glück ist es auch nicht Gottes Absicht, uns für alles bezahlen zu lassen, was wir falsch gemacht haben. Allerdings müssen wir anderen gegenüber auch großzügig im Vergeben sein und daran glauben, dass sein Sohn uns rettet.

2. Gott will uns retten. "Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird." Jesus ist also nicht gekommen, um Schulden einzutreiben, sondern um uns zu retten. Der Evangelist präsentiert uns den Ausweg aus dem Gericht und der gerechten Verurteilung: den Glauben. An Jesus Christus glauben ist tatsächlich alles, was wir tun müssen. Nur bedeutet glauben auch immer, dass wir diesem Glauben entsprechend leben und handeln. Ein reiner Kopfglaube hilft uns da wenig weiter. Lebendig ist unser Glaube nur, wenn wir unser ganzes Leben nach ihm ausrichten und Taten folgen lassen.

3. Glauben heißt, Jesus Christus und die Menschen lieben. Das Evangelium nach Matthäus präsentiert uns eine Version des Gerichts, die vielleicht eher unserer Vorstellung entspricht (Mt 25,31-46). Dort wird Jesus bei seinem Kommen in Herrlichkeit alle Völker versammeln und die Guten das Reich in Besitz nehmen lassen, die Bösen dagegen dem ewigen Feuer übergeben. Interessant ist hierbei die Tatsache, dass die Menschen danach beurteilt werden, ob sie Jesus Gutes getan haben oder nicht ("Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben…"). Ist das ein Widerspruch zum heutigen Tagesevangelium? Im Gegenteil, es zeigt uns nur noch deutlicher, dass reiner Kopfglaube nicht genügt, sondern dass sich Glaube in Werken der Liebe zu Jesus Christus und zu den Menschen ausdrücken muss.

Gespräch mit Christus: Danke, dass du uns nicht verurteilen, sondern retten willst. Hilf mir, zum Licht zu kommen und in der Wahrheit zu bleiben. Lass mich meinen Glauben dadurch ausdrücken, dass ich dich liebe und meinen Mitmenschen Gutes tue.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute ganz bewusst Jesus zuliebe drei gute Werke tun.

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