Tägliche Meditationen
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Montag,
5. September 2016

Gottes Liebe sprengt Zeit und Raum

Montag der Dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Sel. Mutter Teresa von Kalkutta
Hl. Roswitha von Gandersheim,
Hl. Maria Theresia von Wüllenweber

Ellen Charlotte Petermann

Lk 6,6-11
An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor. Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund. Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.

Einführendes Gebet: Jesus, du allein weißt genau, was gut und schlecht ist. Du kennst meine Vorhaben und alle meine Pläne. Aber oft lasse ich mich vom Gerede und Verhalten anderer Menschen aus der Ruhe bringen. Dann bin ich verunsichert, gerate in Zweifel, oder stelle sogar Vergleiche an. Ich bin zu dir gekommen, um dir all meine Fragen zu stellen, um dann in der Stille meines Herzens auf deine Antworten zu warten.

Bitte: Jesus, hilf mir, standhaft zu bleiben, damit ich mich nicht vom Gerede anderer Menschen beeindrucken lasse.

1. Ein verkümmerter Geist. Jesus geht an einem Sabbat in den Tempel, um zu predigen, die Menschen zu belehren. Dort sitzt ein Mann mit einer verdorrten Hand. Wahrscheinlich kann er auch nicht mehr arbeiten, und so gehen Krankheit und Armut Hand in Hand. Jesus möchte ihn heilen, denn Jesus ist unser Arzt und Heiland. Vielleicht sitzt dieser arme, kranke Mann mit seiner verdorrten Hand auch da als Symbol für den verkümmerten Geist der Pharisäer. Jesus wusste, was in den Köpfen der Pharisäer vorging und stellte den Mann in die Mitte, um ihnen eine Lehre zu erteilen.

2. Gesetze, die die Liebe ausschließen. Jesus lässt die Pharisäer ihre Kritik erst gar nicht in Worte fassen, sondern er kommt ihnen zuvor, nimmt den kranken Mann in die Mitte und stellt die rhetorische Frage, ob es denn erlaubt sein, am Sabbat zu heilen. Aus Sicht der Pharisäer ist das natürlich ganz gegen die Regel, gegen ihr Gebot. Jesus konfrontiert den Menschen mit den Geboten Gottes, und somit stellt er die bloß menschliche Ordnung in Frage. Gott findet durch Jesus Christus seinen Weg zu den Menschen – wann er will, auch am Sabbat. Man darf das Heil nicht von der Einhaltung von Regeln, die vom Menschen geschaffen sind, abhängig machen. Ebenso wenig kann man es durch deren Einhaltung erzwingen. Die Pharisäer hassen ihn um dieser Klarstellung willen, sinnlose Wut erfüllt sie und böse Rachegedanken.

3. Das Heil als Geschenk Gottes. Gott wendet sich in der Gestalt Jesu Christi den Menschen zu. Durch ihn erfahren wir seine überquellende Liebe. Gerade darum heilt Jesus auch am Sabbat. Gott liebt und heilt. Er kann nicht anders. Warum soll man ihm ausgerechnet an diesem Tag Einhalt gebieten? Man kann Gottes Liebe nicht auf bestimmte Tage festlegen. Auch kann man Gott unmöglich in begrenzte Denkschemen hineinzwängen. Das geht nicht. Jesus wartet auf uns. Strecken wir ihm doch unser verkümmertes Herz entgegen, damit er uns heilt!

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin so dankbar, dass deine Liebe niemals aufhört, an keinem Tag. Dass sie immer da ist, deine Liebe, dein Angebot der Heilung. Schenk mir Klarheit und Wachsamkeit, damit ich frühzeitig erkenne, wann ich deine Heilung brauche.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich jemandem erzählen, wie sehr Gott darauf wartet, zu heilen. Vielleicht werde ich persönlich Zeugnis geben.

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