Tägliche Meditationen
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Samstag,
18. November 2023

Allezeit beharrlich und gläubig beten

18. November 2023

Samstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul in Rom

Anton Stehmer

Lk 18,1-8
In jener Zeit sagte Jesus den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern. Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?

Einführendes Gebet: Jesus, du hast deine Jünger gelehrt und sie haben dir zugehört und von dir gelernt. Nun komme ich zu dir, um zu hören und zu lernen, mit welcher Haltung ich beten soll.

Bitte: Herr, stärke mein Gebetsleben.

1. Kluge Menschen beten allezeit und lassen nicht nach. Wer glaubt, der betet. Er betet beharrlich und lässt nicht nach, egal wie groß die Bedrängnis ist. Gott erhört das Gebet seiner Kinder. Man kann aber auch zweifelnd beten. Das ist unbefriedigend. Es ist töricht, zeitweilig zu beten und irgendwann aufzugeben. Gebet ist eine Sache des Herzens. Im Grunde soll man von ganzem Herzen, ganzer Seele und allem Gemüt beten. Was wird Gebet nicht alles bewirken, wenn wir uns so danach ausstrecken?

2. Ein zermürbter Richter. Darum lehrt Jesus in diesem Gleichnis seine Jünger, mit welcher Haltung und Erwartung sie beten sollen. Die vom Richter unrechtmäßig behandelte Witwe gab ihre Sache nicht auf. Sie wollte zu ihrem Recht kommen. Darum bedrängte sie diesen ungerechten Richter unermüdlich. Man sagt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Es kann lange dauern. Doch dann konnte der Richter es nicht mehr ertragen und verhalf ihr zu ihrem Recht.

3. In Geduld abwarten. Jesus wendet dieses Gleichnis nun auf Gott an. Gott ist gerecht! Jesus sagt, dass Gott nicht zögert, sondern den Seinen unverzüglich Recht verschafft, uns gibt, worum wir beten. Das ist schwer nachzuvollziehen, denn machen wir nicht oft die Erfahrung, dass alles so aussieht, als ob Gott zögere und das Unrecht schmerzvoll andauert? "Unverzüglich" bedeutet, dass Gott das Gebet bereits erhört hat, d.h. es ist schon erfüllt. Das ist ein großer Trost. Man muss nur noch im Glauben abwarten, bis die Tatsache der Erhörung eintritt. Sie wird eintreten. Aber habt ihr diesen in Geduld abwartenden Glauben? – fragt Jesus seine Jünger und auch uns.

Gespräch mit Christus: Jesus, du ermutigst mich beharrlich und ausdauernd zu beten, inmitten einer bedrängten Zeit. Es fällt mir so schwer, zu warten und mich zu gedulden, bis du eingreifst. Doch ich will glauben, dass das Gebet erhört ist, denn du übersiehst mich nicht. Danke, dass du mir Recht verschaffen wirst.

Vorsatz: In welchem Anliegen habe ich nachgelassen, beharrlich zu beten und zu glauben?

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