Tägliche Meditationen
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Dienstag,
26. Dezember 2006

Ich will dein Zeuge sein!

Dienstag der Weihnachtsoktav
Hl. Stephanus, erster Märtyrer

P. Matthew Kaderabek LC

Mt 10,17-22
Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.”

Einführendes Gebet:   Ich komme heute voll Glauben zu dir, denn ich weiß, dass du der Herr des Lebens und der Geschichte bist. Weil ich um meine Schwachheit und Fehler weiß, setze ich all meine Hoffnung auf dich, denn du erfüllst immer deine Versprechen. Weil ich weiß, dass deine Liebe treu ist, will auch ich dir mit meiner Treue antworten. Ich bin jetzt hier, um dir zuzuhören und so zu erkennen, was du heute von mir willst.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, dir inmitten der Verfolgung treu zu bleiben.

1.  Die Prüfung der Verfolgung bestehen.   Die Anweisungen und Warnungen, die Jesus seinen Jüngern gegeben hat, galten nicht nur für die Zeit der Apostel, sondern für die ganze Kirchengeschichte. Jesus war ein Zeichen, dem widersprochen wurde und ein Fels, über den andere stolperten. Jesus sagte seinen Jüngern, dass sie so wie er einmal verfolgt werden würden; der Knecht steht nicht über seinem Herrn, sagte er ihnen. Der Christ sollte solche Verfolgungen nicht verabscheuen oder sie um jeden Preis meiden, wie wir es meistens tun. Sie sind im Gegenteil ein sicheres Zeichen, dass unser Tun richtig ist, dass wir treu den Spuren Jesu folgen. Jesus lehrte in der Bergpredigt: „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich” (Mt 5,10). Vielleicht sollte sich jeder fragen, ob er in letzter Zeit einmal verfolgt wurde, weil er den Glauben gelebt oder verteidigt hat. Wenn das nicht zutrifft, müssen wir uns fragen: Bin ich vielleicht zu weltlich geworden?

2.  Treu bis in den Tod.   Es ist in der Tat nicht leicht, ein treuer Nachfolger Jesu zu sein. Das war vor 2.000 Jahren schwer, das ist es auch noch heute. Es ist aber ein Teil unserer Berufung, vorbereitet zu sein für das Leiden um unseres Glaubens willen, selbst bis in den Tod. Im 20. Jahrhundert sind mehr Christen um ihres Glaubens willen gestorben, als in irgendeinem anderen Jahrhundert. Die Welt bietet uns immer andere Wege an, neue und bessere, leichtere Wege zum Glück und zu einem bequemeren Leben. Ein Christ darf sich nie dazu verleiten lassen, einen Kompromiss zu schließen, wenn es um die Wahrheit geht, egal wie verlockend die Einladung dazu ist oder wie sehr das in Mode sein mag. Den Weg zum wahren Glück, zum zeitlichen wie zum ewigen, lehrt uns die Kirche durch ihre Lehren auf dem Gebiet des Glaubens und der Moral und zwar unter der Führung des Heiligen Geistes. Darauf setze ich mein Vertrauen; danach richte ich mich. Diese Lehren sind der Grund, auf dem ich mein Leben und mein Glück bauen kann. Keine Kompromisse!

3.  Die richtigen Worte!   Der Ruf zu einem Leben in Heroismus darf mich nicht erschrecken. Ich muss immer daran denken, dass ich nicht alleine kämpfe, dass ich den besten Verbündeten an meiner Seite habe. Ich kann auf den göttlichen Beistand des Heiligen Geistes bauen, der mich stärkt und mir die Worte eingibt, die ich sprechen muss, wenn ich herausgefordert werde. Wir waren sicher alle schon einmal erstaunt über die Worte, die uns gerade im rechten Augenblick in den Sinn kamen. Wenn wir daran zurückdenken, wundern wir uns darüber, woher uns diese Worte gekommen sind: „Solche Worte habe ich zuvor noch nie gedacht!” Das ist der Beweis dafür, dass der Heilige Geist den gläubigen Christen zur rechten Zeit und mit göttlicher Weise inspiriert. Ebenso beweisen die dokumentierten Berichte vieler christlicher Märtyrer, dass Jesus sein Versprechen, seine Nachfolger durch seinen Heiligen Geist zu begleiten, hält: davon geben die Klarheit und Weisheit von Leuten, die oftmals nicht sehr gebildet waren, Zeugnis. Viele von ihnen waren kaum dem Kindesalter entwachsen.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, ich kann zwar nicht sagen, dass ich mich auf Verfolgungen und Prüfungen freue, aber du zeigst mir ganz klar, dass sie kommen müssen. Sicher ist aber, dass ich, wenn ich nicht in irgendeiner Weise angegriffen werde, offen oder heimlich, wahrscheinlich auf falsche Kompromisse eingegangen bin und nicht als wahrer Christ lebe. Ich verspreche dir, dass ich der Versuchung zum bequemen Weg nicht nachgeben werde. Ich will für dich leiden, weil du für mich gelitten hast, und weil ich weiß, dass wir durch Leiden den Himmel gewinnen. Ich bitte dich nur darum, mir die Kraft zu geben, auszuharren, wenn der Weg schwieriger wird und wenn mein Glauben auf die Probe gestellt wird. Möge ich dann fest auf deine Worte in meinem Herzen hören und den Mut haben, sie auszusprechen, ob das nun den anderen gefällt oder nicht.

Vorsatz:   Wenn der Glaube das nächste Mal angegriffen wird, will ich nicht davor zurückschrecken, ihn zu verteidigen.

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