Tägliche Meditationen
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Samstag,
13. Dezember 2008

Bethlehem und das Kreuz

Samstag der zweiten Woche im Advent

P. Walter Schu LC

Mt 17,9a,10-13
Während sie den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet:   Herr, deine Jünger versuchten aufrichtig, dich kennenzulernen und an dich zu glauben. Ich stehe heute vor dir mit meinen Zweifeln und Problemen in der Hoffnung, in diesem Gebet eine Antwort auf mein tiefstes Verlangen zu finden. Ich möchte, dass mein Glaube unerschütterlich ist, und ich möchte dich mit aufrichtigem Herzen lieben. Ich biete dir diese Zeit des Gebets an als mein Zeichen der Dankbarkeit für alles, was ich von dir bekommen habe.

Bitte:  Maria, hilf mir, Gottes Willen so anzunehmen, wie Christus den Plan des Vaters für unsere Erlösung angenommen hat.

1. Johannes der Täufer als Elija. Noch einmal erwähnt das Evangelium den heiligen Johannes den Täufer, der dazu berufen ist, uns auf den Einen vorzubereiten, der kommen soll. Durch den Propheten Maleachi war die Erwartung der Juden auf die Rückkehr des Elija, der den Weg für den versprochenen Messias bereiten würde, gewachsen. Aber sie erwarteten einen Mann mit viel Macht, der andere überwältigen würde. So konnten sie Elija in der Person des heiligen Johannes des Täufers nicht erkennen, dessen einzige Macht die des Geistes Gottes ist und der alle Menschen zur Bekehrung der Herzen aufruft, um Christus zu empfangen. Wie oft misslingt es mir, die Gegenwart Christi in meinem Leben zu erkennen, weil ich etwas anderes suche als das, was Christus seinen Anhängern verspricht? Christus bietet keinen leichten Weg der Bequemlichkeit an.

2. Bethlehem und das Kreuz. Warum wurde Christus ein hilfloses Baby in Bethlehem? Warum nahm er einen gebrechlichen menschlichen Körper an? Weil er nur so für uns leiden konnte, um uns zu erlösen. Was bedeutet das für unser Leben als Christen? Es bedeutet nichts weniger als die Tatsache, dass das Leiden ein Geschenk von Gott ist. Es ist die sanfte Liebkosung des Vaters, wenn er uns nach dem Bild seines Sohnes formt. Das Kreuz ist die Quelle unserer Fruchtbarkeit, nicht nur im Hinblick auf unser persönliches geistliches Wachsen, sondern auch hinsichtlich des Auftrags, Gnaden für andere zu gewinnen, für alle jene Seelen, die Gott in seiner Vorsehung unserer Sorge anvertraut hat.

3. Gehorsam bis zum Tod. Der Wunsch Christi, das Leiden anzunehmen, entsprang seinem Gehorsam aus Liebe gegenüber dem Plan seines Vaters. Dieser Gehorsam aus Liebe gibt dem Leiden seinen erlösenden Wert. Vom Augenblick seiner Geburt in Bethlehem an zeigt uns Christus, was es bedeutet, aus Liebe zu gehorchen. Bethlehem ist eine Schule des Gehorsams. Christus lehrt uns, dass nur ein Gehorsam aus Liebe befreien, erlösen, heiligen und reich machen kann. Nur der Gehorsam aus Liebe rettet und befreit uns von der Sünde, und nur der Gehorsam aus Liebe gefällt Gott. Wir wollen also das Kreuz des Gehorsams annehmen in den Herausforderungen unseres täglichen Lebens, in den Prüfungen, die wir in unserem Leben durchmachen, und im Kummer, der uns quält, wenn Gott einen lieben Angehörigen zu sich ruft. Der Gehorsam aus Liebe ist der Weg zur Heiligkeit, der Weg zum Haus des Vaters.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir, dass du mir in Bethlehem, dein ganzes Leben hindurch und vor allem bei deinem Tod am Kreuz den Gehorsam aus Liebe als den Weg zeigst, den auch ich gehen soll. Hilf mir, das Leiden so wie du anzunehmen, denn durch Kreuz und Leid willst du mich heilig machen und lässt mich Gnaden für die Seelen gewinnen.

Vorsatz:   Ich will mich bemühen, mir Gottes Gegenwart hier und heute bewusst zu machen und das Leiden und die Prüfungen, die er zulässt, bereitwillig anzunehmen, damit er dadurch ein größeres Gut bewirken kann.

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