Tägliche Meditationen
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Sonntag,
21. April 2019

Die Frauen trafen ihn zuerst

Ostersonntag
Hl. Anselm, Bischof, Kirchenlehrer

Svenja Nonnenmacher

Lk 24,1-12
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden dort liegen. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.

Einführendes Gebet: Lieber Vater, auch heute darf ich wieder voll Vertrauen zu dir kommen und dein Wort hören. Bitte lass mich ganz ruhig werden, um den Sinn der Schrift besser verstehen zu können.

Bitte: Ich möchte diese Woche ganz besonders und ganz tief mit dir verbringen.

1. Es waren die Frauen, die kamen. Es sind die Frauen, die zum Grabe Jesu kommen. Sie bringen wohlriechende Salben mit, die sie zubereitet haben. Oft sind es die Frauen, die weitermachen, wenn Dinge zu tun sind, auch wenn sie gerade schwerfallen. Sie sind diejenigen, die die Situation akzeptiert haben, wie sie ist, und mit ihrer Kraft, Ausdauer und ihrem Willen weiter voranschreiten und das Nötige tun. Sie sind traurig, aber dennoch stecken sie den Kopf nicht in den Sand.

2. Erinnert euch! Es treten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen, bei denen man davon ausgehen kann, dass es Engel sind. Sie sprechen zu ihnen und bitten sie, sich zu erinnern, was der Herr zu ihnen gesagt hatte. Geht es uns nicht auch oft so, dass wir vergessen, was der Herr zu uns gesagt hat, zum Beispiel durch die Heilige Schrift, und dass wir im Schmerz oder in der Trauer gefangen sind? Wie schön ist es dann, wenn wir uns wieder erinnern oder "erinnern lassen". Gott verlässt uns nie!

3. Sie hielten es für Geschwätz. Die Frauen, und es waren einige an der Zahl, gingen zu den Aposteln und erzählten, was geschehen war. Doch die Männer glaubten ihnen nicht. Nur Petrus kam das Ganze anscheinend doch nicht so unwirklich vor, dass er loslief, um selber nach dem Rechten zu sehen. Er musste sich erst einmal mit eigenen Augen davon überzeugen, ehe er voll Verwunderung den Frauen beipflichten konnte, dass etwas Ungewöhnliches geschehen war.

Gespräch mit Christus: Lieber Vater, ich mag diese Stelle in Evangelium ganz besonders, weil sie mir zeigt, wie wichtig auch die Frauen für dich sind. Sie waren es, die am Ostermorgen zuerst am Grab waren. Sie waren es, zu denen die Engel gesprochen hatten. Sie hatten die frohe Botschaft der Auferstehung zuerst erhalten. Manchmal hat es den Anschein, dass das Hauptaugenmerk in der Schrift auf die Männer gelegt ist, aber hier, an dieser Stelle, zeigst du uns Frauen, in welch zentralem Moment du uns zuerst bei dir haben möchtest, vielleicht einfach weil wir auf deine Gnade eher ansprechbar sind. Dabei ist bei dir aber jede Vorrangstellung eine Einladung zum Dienst am anderen…

Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir als Frau und jener Rolle, die der Herr mir in meinem Leben gegeben hat, bewusst werden und mich glücklich schätzen für die Verantwortung, die ich voll Liebe tragen darf. Und als Mann kann ich heute vielleicht dem Herrn für all die Frauen, die er mir zur Seite gestellt hat (Mutter, Schwester, Ehefrau, Töchter etc.), und für ihr Wesen Danke sagen.

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