Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
30. November 2017

Zur Nachfolge berufen

Fest
Hl. Apostel Andreas
Hl. Folkard, Märtyrer

Karola Helfrich

Mt 4,18-22
In jener Zeit als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, du bist gegenwärtig. In dein Herz hinein lege ich meine Freuden, meine Nöte und all meine Fragen. Dir weihe ich mein Herz und mein Wollen, gut zu sein. Gib dazu deinen Segen.

Bitte: Erfülle mich mit Freude an deiner Botschaft, damit ich mit frohem Eifer deiner Wahrheit und Liebe diene.

1. Gottes Blick und Gottes Ruf. Am galiläischen Meer geht Jesus spazieren. Dort sind die beiden Brüderpaare Simon und Andreas sowie Jakobus und Johannes bei ihrer täglichen Arbeit als Fischer. Jesus, der Menschenfischer, sieht sie und ruft: Kommt her, folgt mir nach! Und die Männer, die er ruft, folgen ihm. Wir hören nichts von inneren Kämpfen, nichts von irgendwelchen Rückfragen, nichts von einer Bedenkzeit. Für den Evangelisten Matthäus steht im Vordergrund: Jesus sieht, Jesus ruft, und wen er ruft, der folgt. Jesus hat ihnen nichts erklärt. Anscheinend hat er ihren Einwänden, noch ehe sie überhaupt aufkamen, den Wind aus den Segeln genommen.Alles aber beginnt mit dem bedeutsamen Blick Jesu als Gottes eingeborenem Sohn. Der lebendige Gott selbst sieht diese Männer an, wie er lange Zeit vorher Abrahams Nebenfrau Hagar angesehen hatte: "Du bist ein Gott, der mich sieht" (vgl. Gen 16,13). Auch auf mir ruht dieser gütige, treue Blick meines himmlischen Vaters. Auch an mich ergeht dieser Ruf: "Komm, folge mir nach!"

2. Wende im Herzen. "Christus nachfolgen", was heißt das konkret? Bei den ersten Jüngern im heutigen Evangelium bedeutete es Äußerliches und Innerliches zugleich. Äußerlich: das Herziehen hinter Jesus auf seinen Wegen durch Palästina. Innerlich: die neue Orientierung der Existenz, die das eigene Wollen völlig aufgibt und sich ganz hineinfügt in den Willen des Meisters. Es geht um eine innere Verwandlung. Nicht mehr Selbstverwirklichung, Nutzen, Karriere und Erfolg gelten als Leitgedanken und Ziele meines Lebens, sondern der tiefe Wunsch, in den Dienst der Wahrheit und Liebe zu treten. "Christus, der Herr, hat mich erwählt, ihm soll ich fortan leben. Ihm will ich dienen in der Welt und Zeugnis für ihn geben. So leb ich nicht mehr nur allein, sein Freund und Jünger darf ich sein. Ich trage seinen Namen; sein bleib ich ewig. Amen" (GL 491, 3).

3. Sein wie Maria. Maria, die Mutter des Herrn, lehrt uns Ja zu sagen zu den Plänen Gottes, auch wenn wir sie manchmal nicht begreifen. Sie lehrt uns, auf Gottes Wort zu hören und Jesus nachzufolgen.Wie sah nun die Nachfolge Mariens aus? Maria hatte eine große Sehnsucht nach dem Kommen des Erlösers, nach dem Reich Gottes. Sie hatte die vorbehaltlose Bereitschaft: Gott darf durch mich wirken. Wie steht es um meine Sehnsucht nach dem Herrn?

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du sehnst dich nach meiner persönlichen Nachfolge. In deiner Großherzigkeit lädst du mich ein, an deinem Reich mitzuwirken. Diese Größe meiner Berufung möchte ich neu erkennen. Ich freue mich, dass ich von deiner Liebe nicht nur angenommen bin, sondern auch ernstgenommen werde.

Möglicher Vorsatz: Ich denke in diesem Moment über meine ganz persönliche Berufung nach. Die Gottesmutter bitte ich dabei um Fürsprache und Begleitung.

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