Freitag,
23. März 2018
Werke und Worte
Freitag der fünften Woche der Fastenzeit
Hl. Turibio von Mongrovejo, Bischof
Hl. Rebekka
Ar-Rayes, Ordensfrau
Dorit Wilke-Lopez
Joh 10,31-42
In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen
entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke
wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes,
sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte
ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter
genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft
ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich
gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht.
Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr
erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Wieder wollten sie ihn festnehmen; er
aber entzog sich ihrem Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo
Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen
getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an
ihn.
Einführendes Gebet: Heiliger Geist, erfülle jetzt mein Herz und erkläre mir, was der Vater mir heute in diesem Evangelium sagen will. Öffne meine Ohren, wecke meinen Verstand und mein Vorstellungsvermögen und gib mir jetzt genügend Zeit und innere Ruhe, um deine leise Stimme in meiner Seele zu hören. Ohne dich können wir nichts tun.
Bitte: Mach mich in allen Situationen ruhig und liebevoll.
1. Göttliche Macht. Die Situation eskaliert. Die Zuhörer Jesu haben die Steine, die sie auf ihn werfen wollen, schon aufgehoben. Aber Jesus bleibt ruhig und besonnen. Der aufgebrachte Mob will ihn festnehmen, doch Jesus entzieht sich. Auch in anderen Situationen geht Jesus durch die Menge hindurch weg, während sie ihn töten oder festnehmen will (vgl. Lk 4,30; Joh 8,59). Hier wird deutlich: Jesus hat sich selbst und die Situation immer im Griff. Ohne seinen Willen können die Gegner nichts gegen ihn ausrichten. So zeigt er den Gewalttätern seine Macht. Jesus ist IMMER stärker als das Böse, selbst in Schwachheit und Tod!
2. Faires Streiten. Wollen wir uns in Streitgesprächen so verhalten wie Christus? Dann erstens: Ruhe und Sicherheit bewahren, denn wir haben den machtvollen Gott hinter uns. Zweitens: Gute Sachargumente bringen. Und drittens: Die Diskussion beenden, bevor sie zu hitzig wird. Vielleicht räumt auch der Heilige Geist später noch in dem ein oder anderen nachdenklich gewordenen Herzen von sich aus eine Blockade weg.
3. Wortlos predigen. Jesus argumentiert zwar auch aus der Schrift, aber das Hauptgewicht legt er auf seine Werke. Für uns als Christen heißt das, dass wir die Menschen eher durch Werke der Liebe überzeugen sollen als durch Worte. Für Eltern heißt das, dass sie ihre Kinder mehr durch ihr Vorbild als durch ihre Predigten überzeugen. Für Lehrer gilt dasselbe. Die Liebe ist immer wichtiger als Recht zu behalten. Mutter Teresa sagte: "You have to preach the gospel always, and sometimes with words." – "Du musst das Evangelium immer verkündigen, manchmal auch mit Worten."
Gespräch mit Christus: Ich wende mich nach innen, schließe vielleicht die Augen und rede mit Jesus wie mit einem Freund ein paar Minuten über meine Gedanken. Wo fällt es mir schwer, wo leicht, in der Hitze einer Auseinandersetzung ruhig zu bleiben? In welchen dieser Situationen bin ich mit Jesus in Kontakt?
Möglicher Vorsatz: In der nächsten Diskussion nehme ich mir ein Beispiel an Jesus.