Tägliche Meditationen
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Samstag,
2. Dezember 2017

Nehmt euch in Acht

Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bibiana, Märtyrerin
Hl. Luzius von Chur, Biscof
Hl. Jan von Ruysbroek, Mystiker

Karola Helfrich

Lk 21,34-36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir.Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Hl. Niklaus von Flüe)

Bitte: Herr Jesus, hilf mir, dass ich mit Andacht das göttliche Wort betrachte. Mit Herz und Verstand möchte ich es durchdringen.

1. Mit dem Blick auf jenen Tag. An der Schwelle zur Adventszeit lenkt der Evangelist Lukas meinen Blick auf diesen einzigartigen, mit dramatisch anmutenden Szenen angekündigten Tag. Was ist das für ein Tag? Was gemeint ist, ist die Epiphanie, die Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus – in zweifacher Hinsicht.Ich blicke zunächst auf die Geburt Jesu Christi zu Weihnachten, auf den fleischgewordenen Gottessohn, den ich kenne, der mir vertraut ist. Ich betrachte das Kind in der Krippe, das uns als Heiland geboren wurde.Jener Tag aber, an dem Jesus Christus am Ende der Zeiten wiederkehren wird, ist für uns kalendarisch nicht fassbar. Wie schaue ich auf diese zweite Ankunft des Herrn? Jesus Christus hat seine Wiederkunft am Ende der Welt wiederholt klar vorausgesagt. "… so wird Christus zum zweiten Mal denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten" (vgl. Hebr 9,28). Lebe ich in dieser Erwartung?

2. Auf dem Marktplatz des Lebens. In einer seiner Ansprachen vergleicht Papst Franziskus unser Herz mit einem Marktplatz. Ja, mein ganzes Leben gleicht irgendwie einem Marktplatz: Angebote und Verlockungen jeglicher Art, unzählige Begegnungen und Gespräche, Gedränge, Stimmengewirr, Lachen hier, Weinen dort… und ich mitten drin. In diese Geschäftigkeit, in diesen Lebenspuls hinein mahnt Jesus: "Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren." Ich halte inne und bedenke die Spannung zwischen Lebensfreude, Ausgelassenheit, Leichtigkeit einerseits und Wachsamkeit, Klarheit und Entschiedenheit andererseits. Aufmerksam und im Licht des Wortes Gottes beobachte ich die Dinge, die um mich herum, aber auch in mir selbst geschehen. Was tue ich? Warum tue ich es? Wem schenke ich Zeit und Raum, wem meine Kraft?

3. Mein Herz auf Wanderschaft. "Wenn dein Herz wandert oder leidet, bring es behutsam an seinen Platz zurück und versetze es sanft in die Gegenwart Gottes." Mit diesem Gedanken des heiligen Franz von Sales wache ich über meinem Herzen als Tempel Gottes. Ich erinnere mich an das Lied: "Jesu mein, komm herein, leucht im meines Herzens Schrein." Beständig bleibt es meine Aufgabe, die Geister zu prüfen. Was lässt mich im Herrn bleiben? Was entfernt mich von ihm? Im Gebet und in der Eucharistie fühle ich die Nähe zum Herrn. Vorbereitet möchte ich vor den Menschensohn hintreten: jetzt und am Ende der Zeiten.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du weißt, was mein Herz umtreibt und unruhig sein lässt. Ordne meine Gedanken, Worte und Werke so, wie es dir zur Ehre und mir und meinen Lieben zum Heil sein kann. Gib mir dazu ein starkes und wachsames Herz.

Möglicher Vorsatz: Ich gestalte die Zeit dieses Tages in Dankbarkeit und Sorgfalt zur Ehre Gottes.

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