Tägliche Meditationen
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Montag,
5. März 2007

Maß für Maß

Montag der zweiten Woche der Fastenzeit

P. Patrick Butler LC

Lk 6,36-38
Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

Einführendes Gebet:   Jesus, das Einzige, was ich dir geben kann, ist das, was du mir zuvor gegeben hast. Ich bitte dich um die Gnade, mit dir heute zu sprechen und dir durch das Gebet die größte Ehre zu geben. Mach mich durch dieses Gebet dir ähnlicher und hilf mir, in meinen Beziehungen mit anderen barmherziger und großzügiger zu sein.

Bitte:  Herr, hilf mir, barmherzig zu sein, so, wie du mit mir barmherzig bist.

1. Seid so wie euer himmlischer Vater. Jesus sagt mir, dass ich so wie der Vater sein soll. Die große Sünde von Adam und Eva war, dass sie der Versuchung durch den Teufel, so wie Gott sein zu wollen, erlagen. Hier handelt es sich aber um keine Versuchung, sondern um einen Befehl von Christus selbst, dem Sohne Gottes. Gott wollte immer, dass wir immer mehr zu seinem Bild und Gleichnis werden; aber nach seinem Willen und aus Liebe zu ihm.

2. Krieg gegen unsere gefallene Menschennatur führen. Es ist leicht, eine menschliche Verhaltensregel festzulegen, die auf meinem eigenen Gerechtigkeitssinn basiert. Ich entscheide, bis zu welchem Punkt ich verzeihen will. Jesus verlangt aber von mir, dass ich aufhöre, meinen Nächsten nach meinem eigenen Maß zu richten. Er will, dass ich mit Gottes Maß messe. Nur mit einer tiefen Demut und einem unendlichen Vertrauen in Gott kann ich meine Pedanterie überwinden und ein Mensch werden, der ein weites Herz hat.

3. Gott spendet unendlich viele Gnaden. „Wir verkündigen, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben” (1 Kor 2,9). Welch großartiges Bild gibt mir Jesus, wie Gott mein Mühen, ihn in meinem Nächsten zu lieben, belohnt. Dieses Bild soll mich anspornen, auch wenn es nur ein Schatten der Wirklichkeit ist. Gottes Großzügigkeit hört nie auf, darum wird er mir sein unendliches Sein schenken, wenn ich ihm mein begrenztes Sein ganz hingebe.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich erkenne, wie begrenzt meine Fähigkeit zu lieben ist. Mach mein Herz großmütig und reich an Erbarmen, so wie das Herz des Vaters.

Vorsatz:   Ich will Gottes Liebe dorthin bringen, wo Trennung ist. Ich will Liebenswürdigkeit dorthin bringen, wo Feindschaft ist.

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