Tägliche Meditationen
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Dienstag,
6. März 2007

Der niedrige Weg zu hohen Plätzen

Dienstag der zweiten Woche der Fastenzeit

P. Patrick Butler LC

Mt 23,1-12
Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, du allein bist mein Lehrer und Meister. Ich komme heute zu dir, damit du mich lehrst, deinen Willen für mich zu erkennen und in die Tat umzusetzen. Lehre mich den Weg der Demut und Selbstlosigkeit, und zeige mir, wie ich das Gute so tun kann, dass nur du selbst es siehst. Ich möchte dir allein gefallen und nicht menschlichen Ruhm suchen.

Bitte:  Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Wovon du sprichst, das tue auch. Der sicherste Weg, Gottes Willen zu erfüllen, ist es, zuerst ein Schüler zu sein, der zu den Füßen seines Herrn und Meisters sitzt. Er hört zu, lernt und krempelt seine Ärmel hoch, um das Gelernte in die Tat umzusetzen. Schließlich lässt sich keiner von denen überzeugen, die sagen: „Tu, was ich sage und nicht, was ich tue.” Auf geheimnisvolle Weise bin ich mit denen verbunden, für die ich ein Werkzeug sein soll, damit sie zu Gott kommen. Entsprechen meine Taten meinen Überzeugungen? Glaubwürdigkeit ist das überzeugendste Argument, damit andere an die Existenz Gottes und seine Gebote glauben.

2. Mach dein Herz weit, nicht deine Gebetsriemen. Das Herz ist der Motor meines Handelns. Was treibt meinen Motor an? Was bewegt mich? Wenn es menschlicher Ruhm und Anerkennung ist, wird mein Herz mich zur Selbsterhöhung führen. Wenn ich mein Herz weit mache, wenn ich es damit fähiger mache, uneigennütziger zu lieben, wird es allein das Wohl und das Glück der anderen suchen. Wenn ich Gott als meinen Vater, Meister und Lehrer annehme, dann werde ich mich damit begnügen, eine unbekannte helfende Hand zu sein, die andere zu ihm führt.

3. Den Weg der Demut gehen. „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave” (Phil 2,5). Jesus erniedrigte sich, um zu dienen und wurde von seinem Vater erhöht. Er verspricht mir, dass mich derselbe Lohn erwartet, wenn ich den Weg der Erniedrigung gehe. Was ziehe ich vor: einen kurzen Moment menschlichen Ruhmes oder eine nie endende göttliche Glorie?

Gespräch mit Christus:  Herr, segne meine Bemühungen, heute meinen Verstand und mein Herz zu dir im Gebet zu erheben. Bekehre mein Herz und mache, dass ich so denke wie du.

Vorsatz:   Ich will heute anderen so dienen, dass allein Gott darum weiß und mit der Intention, allein ihm zu gefallen.

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