Tägliche Meditationen
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Samstag,
14. Mai 2022

Der Durst nach Gott

Samstag der vierten Woche der Osterzeit

Br. Diego López LC

Joh 14,7-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, du trugst deinen Vater immer in deinem Herzen. Wann immer du Gelegenheit hast, vor anderen zu sprechen, sprichst du von ihm und davon, wie sehr er uns liebt. Heute möchte ich in meinem Gebet das erleben, was du mit deinem Vater erlebst: diese leidenschaftliche Liebe zu ihm. Ich möchte sagen können: Heute habe ich mit meinem Vatergott gesprochen, und ich weiß, dass er mich gehört hat.

Bitte: Herr, ich bitte dich, mich die Größe des Vaters entdecken zu lassen, so dass es mein größter Wunsch wird, meine Beziehung zu ihm zu leben.

1. Der Vater genügt uns. Nichts auf dieser Welt reicht aus, um unseren geistigen Hunger zu stillen. Egal wie perfekt die Umstände und die Menschen um uns herum sind, die Güter, die wir besitzen, oder die Erfolge, die wir verzeichnet, sogar die Liebe, die wir erhalten haben – am Ende des Tages hören wir tief in unserem Herzen: "Das ist nicht genug für mich". Du hast uns für dich geschaffen, und wir sind unruhig, bis unser Herz in dir ruht, schrieb der heilige Augustinus in seinen Bekenntnissen. Dieser Durst nach dem einzigen Gott, der allein in der Lage ist, "uns zu genügen", war in jener Nacht beim letzten Abendmahl in Philippus' Herz, und er ist auch heute noch in unserem. Gehen wir zu Gott, um ihm allein zu gehören.

2. Kennst du mich noch nicht? Das Ziel des Lebens ist die Beziehung zu Gott. Christus zu kennen und zu erkennen, ihn in allem, was wir leben, zu entdecken, ist der Grund für unsere Existenz. Deshalb ist das christliche Leben nicht angsterfüllt, denn wir haben kein äußeres Ziel, das wir ein für alle Mal erreichen müssten. Es gibt nur dieses eine Ziel, ein geistiges: ihn jeden Tag tiefer kennen zu lernen. Eine Aufgabe, die ein ganzes Leben in Anspruch nimmt, die niemals erschöpft wird und die wir nicht vollständig erreichen können. Deswegen sollen wir keine Angst haben, denn es macht keinen Sinn, uns überfordert zu fühlen, weil wir etwas erreichen wollen, das wir aus eigener Kraft gar nicht erreichen, sondern nur als ein Geschenk des Herrn empfangen können: Er schenkt sich uns zuerst.

3. Noch größere Werke. Welche größeren Werke können wir tun als Jesus, größer etwa als sein Opfer am Kreuz? Jesus bezieht sich auf den Auftrag der Evangelisierung. Die Erfüllung dieser Aufgabe ist nicht größer als sein Opfer, sie ist die Frucht desselben. Er will sich unserer Mitarbeit als missionarische Verkünder seiner Liebe bedienen, damit sein Heilsopfer alle Enden der Erde erreicht und nicht nur die kleine Gruppe von Menschen, mit denen er in seinem Leben in Berührung kam.

Gespräch mit Christus: Jesus, entzünde in mir das missionarische Feuer, das mich antreibt, dich mit meinem Leben, meinen Werken und auch meinen Worten zu verkünden, wo immer ich hingehe. Gib mir die Gnade und die Möglichkeit, inmitten dieser Welt dein Missionar zu sein und die Freude zu erleben, Menschen aus der Dunkelheit zu retten, aus der Unzufriedenheit, in der sie leben, weil du ihnen fehlst. Amen.

Vorsatz: Bitte den Herrn, dir in diesem Jahr jemanden in den Weg zu stellen, den du Gott und der Kirche näherbringen kannst.

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