Tägliche Meditationen
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Freitag,
15. Oktober 2021

Zum Zeugen berufen

Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Teresa von Avila, Ordensfrau, Kirchenlehrerin
Gedenktag

Maria Hemm, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 12,1-7
In jener Zeit strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Einführendes Gebet: Im gestrigen Gebet haben wir kurz angedeutet, was es bedeutet, Zeuge zu sein. Jesus, heute legst du uns im Evangelium diese Wirklichkeit noch näher. Du bist gekommen, um Feuer auf die Erde zu bringen. Ich schenke dir diese Zeit und bitte dich: Entzünde mein Herz mit deiner Liebe. Fülle mich mit deiner Gegenwart, dass ich vor der Welt deine Freundlichkeit verkünden kann.

Bitte: Herr, nimm mein Leben in deine Hand und mach mich zum Zeugen deiner Liebe in meiner Familie, an meiner Arbeitsstelle, in meinem Alltag, überall dort, wo du mich hinstellst.

1. Auf den Dächern verkünden. Bei unserer Taufe wurde uns unser Name gegeben zum Zeichen für Gottes persönlichen Ruf an uns. Er sendet uns, wie er auch seinen Sohn gesandt hat. Das ist das schönste Geschenk, das wir empfangen können. Gott ist Vater und er will, dass alle seine Kinder ihn so kennen lernen, wie er wirklich ist. Deshalb brauchen wir uns vor niemandem zu schämen. Wir sind Zeugen einer Botschaft, mehr noch, eines Gottes, der uns auserwählt hat. Diese Mission gehört uns nicht. Aus diesem Grund sind wir frei, uns von Gott auf die Dächer stellen zu lassen und unseren Mitmenschen Gottes Liebe zu bezeugen, manchmal mit Worten, immer mit dem Zeugnis.

2. Der Weg mit Jesus. Doch Jesus führt uns nicht hinters Licht. Er weiß, dass uns Verfolgungen, Dunkelheit und Unverständnis erwarten. Zugleich versichert er uns auch immer wieder, dass wir nicht allein sind. Gott vergisst uns nicht. Jesus selbst hat Kreuz und Tod erlebt. Er erinnert uns daran, dass in unseren Herzen und in der Welt ein heftiger geistiger Kampf stattfindet. Wir erfahren Leid und Schmerz, aber der wahre Feind will unserem Leben tieferen Schaden zufügen. Er will uns von unserem Vater trennen. Er flüstert uns ins Ohr, dass Gott weder gut noch vertrauenswürdig ist. Er will das Feuer auslöschen, das unser Licht vor den Menschen leuchten und sie Gott erkennen lässt. Vor diesem Feind warnt uns Jesus, damit wir ihn mithilfe seiner Gnade erkennen und besiegen.

3. Das Ziel unseres Lebens ist die Herrlichkeit. Wir haben im vorherigen Punkt beschrieben, dass es um einen geistigen Kampf geht. Der Feind will uns von der Liebe Gottes abbringen. Doch wir haben die Gewissheit, dass der Herr schon gesiegt hat. Die Liebe hat triumphiert. Unsere Hoffnung ist das ewige Leben. Jesus, der Gesandte des Vaters, unser Bruder, hat uns versprochen, dass er uns einen Platz vorbereitet, denn er will, dass alle, die er liebt, bei ihm sind. Er wartet voller Sehnsucht auf den Augenblick, in dem wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen dürfen und er uns zurufen wird: Komm her zu mir, du von meinem Vater Gesegneter, empfange das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für dich bestimmt ist! Es ist das Erbe der Kinder Gottes.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich weiß, dass du immer bei mir bist und dich danach sehnst, mein Leben und mein Herz dir ähnlich zu machen. Verwandle mich ganz, dass diejenigen, die mich sehen, dir begegnen. Lass dein Feuer in mir brennen, damit dein Licht diese Welt erleuchtet und neue Hoffnung schenkt.

Vorsatz: Ich möchte heute bei jeder Begegnung den Herrn bitten, die jeweilige Person zu segnen und ihr seine Liebe zu schenken.

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