Tägliche Meditationen
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Montag,
8. Juni 2015

Der neue Mose

08.06.15

Montag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Medardus, Bischof
Hl. Ilga von Schwarzenberg (Helga)

P. Georg Rota LC

Mt 5,1-12
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Einführendes Gebet: Jesus, du weißt, wie sehr sich mein Herz nach Glück und Seligkeit sehnt. Hilf mir, auf dein Wort zu hören, und gib, dass ich die Erfüllung meiner Sehnsüchte stets in dir suche.

Bitte: Jesus, hilf mir, in dir das Glück meines Lebens zu finden!

1. Der Berg. Wie erfüllend und beglückend ist es doch, auf dem Gipfel eines Berges zu stehen. Man fühlt sich Gott viel näher und hat eine ganz andere Perspektive auf die Welt. Jesus lädt seine Jünger und auch mich ein, ihm auf den Berg zu folgen. Doch der Weg dorthin ist beschwerlich. Ebenso beschwerlich ist es, auf die Worte der Bergpredigt zu hören, obwohl wir wissen, dass sie den Weg zur wahren Glückseligkeit aufzeigen. Wir wollen daher auf das Ziel schauen und es nicht aus den Augen verlieren: „Euer Lohn im Himmel wird groß sein!” Zusammen mit Jesus möchte ich mich von ganzem Herzen nach diesem Ziel meines Lebens sehnen. Dort wird all unser Leid vorbei sein, es gibt keine Trauer mehr, sondern nur Freude, wenn wir endlich bei Gott sind und ihn so sehen, wie er ist.

2. Hier und Jetzt. Die Seligpreisungen sollen aber keine Vertröstung auf das Jenseits sein, sondern ein konkreter Weg, wie ich schon hier und jetzt den Himmel auf Erden leben kann: Wenn ich arm bin, losgelöst von der Gier nach Besitz, dann ist mein Herz ganz frei für Gott. In meiner Trauer, lasse ich mich von Gott trösten, und ich verzichte darauf, mit Gewalt meinen Willen durchzusetzen. Ich lasse meinen Hunger und Durst nach wahrer Gerechtigkeit von seinem Wort und seinen Sakramenten stillen. Ich erbitte sein Erbarmen im Sakrament der Versöhnung und möchte selbst auch ein Apostel der Barmherzigkeit unter meinen Mitmenschen sein. Auf diese Weise werde ich schon jetzt Gottes Wirken in meinem Leben erkennen können.

3. Jesus der neue Mose. Im Alten Bund hat Mose die Zehn Gebote auf dem Berg empfangen. Sie waren Gottes Geschenk an das Volk Israel, um dem nach der Erbsünde gefallenen Mensch wieder auf die Beine zu helfen. Die Seligpreisungen sind keine in Stein gehauenen Gebote, sondern diesmal ist das Geschenk Gottes an die Menschheit leibhaftig, in Fleisch und Blut, gekommen: Jesus selbst ist derjenige, der dieses Ideal verkörpert. Er ist die Seligkeit schlechthin, das Glück unseres Lebens! Er ist arm und ihm gehört das Himmelreich. Er hat getrauert, für uns gelitten und wurde getröstet und ist auferstanden. Er hat keine Gewalt angewendet und uns so das Himmelreich erworben. Sein Hunger und Durst nach der Wiederherstellung der Gerechtigkeit zwischen Gott und den Menschen wurde gestillt. Er ist barmherzig und in ihm können wir Gott schauen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du mir durch deine Worte und Taten gezeigt hast, wie Gott ist. Wenn ich die Seligpreisungen betrachte, gewährst du mir einen Einblick in die Tiefe deines göttlichen Herzens. Dafür preise ich dich. Dich will ich lieben und nachahmen, damit ich in dir mein Glück finde.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mich heute öfter fragen: Was würde Jesus jetzt tun?

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