Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
6. Juli 2016

Gott soll den Ton angeben

Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Maria Goretti, Märtyrerin
Hl. Maria Theresia Ledochowska

P. Klaus Einsle LC

Mt 10,1-7
In jener Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott,

nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,

gib alles mir, was mich fördert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,

nimm mich mir und gibt mich ganz zu Eigen dir. (Br. Klaus von der Fluë)

Bitte: Ich bitte dich heute für deine Kirche in unserem Land: Sende deinen Geist der Kraft und des Lebens in die Herzen aller Hirten und Glaubenden und erneuere das Angesicht der Kirche.

1. Das Wirken kommt von Gott. Diese Stelle aus dem Evangelium vermittelt uns ein paar grundlegende Prinzipien des geistlichen Lebens und des Lebens im Glauben.Das erste Prinzip: Die Kraft kommt von Gott. An sich sind die Apostel einfache Menschen. Fischer, Zöllner, Berufstätige. Sie haben keine Wunderkräfte. Aber Jesus verleiht ihnen diese Vollmachten. Von nun an werden sie Dämonen austreiben, Krankheiten heilen, ja sogar Tote wieder lebendig machen. Diese Kraft und Vollmacht kommt allein von Gott.Das ist eine wichtige Lehre: Wollen wir im Reich Gottes etwas bewirken, werden wir das nie aus eigener Kraft tun, sondern immer nur, wenn Gott uns dazu bevollmächtigt.

2. Die Arbeit liegt bei uns. Zweites Prinzip: Das Reich Gottes breitet sich nicht von alleine aus. Auch wenn Gott das könnte und so hätte einrichten können, hat er doch einen anderen Weg gewählt. Er hat uns zu seinen Mitarbeitern gemacht. Die Apostel werden handeln; sie werden gehen, predigen, sprechen, heilen, Hände auflegen. Wo die Apostel wirken, da tut Gott seine Wunder. So hat er es gewollt. So ist es noch heute. Im Normalfall möchte Gott durch uns wirken.Was für ein Mitarbeiter bist du? Freust du dich? Ziehst du gerne mit Gott in die Welt hinaus? Bist du mutig, leidenschaftlich? Ängstlich? Verschließt du die Gnade in deinem Zimmerchen, unter deinem Gebetsschemel? Oder teilst du sie frei und voller Freude aus?

3. Der Auftrag ist Gottes Auftrag. Drittes Prinzip: Wir sollen das tun, wozu Gott uns aussendet.Ich frage mich oft, wo wir als Priester und Bischöfe eigentlich unsere Prioritäten setzen. Jesus hat ein paar klare Prioritäten gegeben. Gleichzeitig bin ich auch nicht so naiv zu denken, dass ohne Planung und Koordination alles von alleine läuft. Aber: Ist es nicht so – und diese Frage geht auch an den Leser dieser Meditation -, dass wir uns allzu leicht in Dingen verlieren, die WIR tun wollen oder uns ausdenken oder aufdrängen lassen; und dass wir das, was GOTT uns aufträgt, aus den Augen verlieren?Die Apostel erhalten den Auftrag: 1) Dämonen auszutreiben 2) Krankheiten und Leiden zu heilen. An anderer Stelle sagt er, sie sollen 3) Tote auferwecken 4) in die ganze Welt gehen und verkünden 5) taufen 6) die Menschen zu seinen Jüngern machen 7) lehren, was er geboten hat.Und was machen wir daraus?Und du: Tust du das, was sich Jesus von dir wünscht? Legst du Zeugnis von ihm ab? Oder hast du im Glauben auch Prioritäten vertauscht? Wo? Und was kannst du dagegen tun?

Gespräch mit Christus: Jesus, hilft mir, mich zu "fokussieren". Ich will diese Jahre meines Lebens damit verbringen, in deinem Auftrag fruchtbar zu sein. Ich will mein Leben, meine Zeit, meine Kräfte nicht verschwenden oder nur für mich behalten. Weil du es willst, will ich mit dir gemeinsam die Welt besser machen und vor den Menschen Zeugnis von unserem liebevollen Gott im Himmel ablegen. Lass uns gemeinsam gehen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute eine Situation, die sich für mich ergibt, von Jesus her beleuchten und dementsprechend handeln oder reden.

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