Tägliche Meditationen
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Freitag,
4. März 2022

"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

Freitag nach Aschermittwoch
Hl. Kasimir, Königssohn
Weltgebetstag der Frauen aller Konfessionen

Dorit Wilke-Lopez

Mt 9,14-15
In jener Zeit kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.

Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, mit allen betenden Frauen auf diesem Planeten zusammen komme ich heute zu dir. Sieh auf deine Kinder, die dich brauchen, und segne uns mit Frieden, liebendem Verständnis, Großzügigkeit und Barmherzigkeit. Schenke uns die Bereitschaft zum Verzicht, die notwendig ist, um unseren schönen Planeten zu bewahren. Lass alle Menschen die Rettung durch Jesus Christus erfahren.

Bitte: Herr, schenke mir Demut und Bescheidenheit in meinem Konsumverhalten.

1. Vernetzt. Wir erleben heute mehr und mehr, dass wir alle in einer Welt leben, in der alles mit allem zusammenhängt. Beispiel Klima: Wenn auf der einen Seite der Erde viel CO2 produziert wird und die Atmosphäre sich aufheizt, schmelzen auf der anderen Seite die Polkappen ab und durch den steigenden Meeresspiegel werden tiefliegende Wohngebiete ganz woanders gefährdet. Beispiel Rauchen: Wenn die Erwachsenen in einem Haushalt rauchen, haben die Kinder mehr Asthma und Bronchialerkrankungen. Was ich tue, kann die anderen beeinträchtigen. Das kann ich einmal mit Jesus betrachten. Wie vernetzt denke ich? Wo kreise ich um mich selbst?

2. Dankbarkeit. Ich kann dankbar alles vor Gott hinbringen, was zusammenhängt. Wenn ich zum Beispiel Brot esse, kann ich danken für den Acker, auf dem das Korn gewachsen ist, für die Sonne und den Regen, für den Bauern, der es geerntet hat, die Mühle und ihre Arbeiter, wo es gemahlen wurde, ich kann an den Bäcker denken, für die Lastwagenfahrer danken, für die Menschen, die den Lastwagen gebaut haben, die Logistikunternehmen und die Menschen, die die Läden betreiben. Solche Gedankenketten kann ich bei allem finden! Das macht ehrfürchtig und dankbar.

3. Fasten aus Rücksicht. Das, was ich tue, macht einen Unterschied für andere. Wie ich mich ernähre, beeinflusst nicht nur meine eigene Gesundheit, sondern über Ursachenketten das Klima, die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern, die Trinkwasserqualität usw. - vieles, das eben auch andere betrifft. Ob ich das Auto benutze oder Fahrrad fahre, beeinflusst die Atemluft der andern. Ob ich in Coronazeiten tapfer Maske trage oder nicht, beeinflusst die Gesundheit der anderen. Verzicht und Liebe liegen eng beieinander. Das kann der unmittelbare Sinn des Fastens sein. Ich kann auf Bequemlichkeit, Komfort, Genuss den anderen zuliebe verzichten. Dann tue ich das für Jesus, den ich in jedem Nächsten finde. Denn Jesus sagt: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, lehre mich, vernetzt zu denken. Schenke mir ein dankbares Bewusstsein dafür, wie wunderbar in der Schöpfung alles mit allem zusammenhängt. Schenke mir großen Respekt davor, und lass mich auch in meinen kleinen Alltagsentscheidungen behutsam und liebevoll die Folgen für andere mit einkalkulieren. Schule du meine Sinne, dass ich nicht meiner eigenen Lust und Bequemlichkeit oder meiner Angst um mich selber folge, sondern vor allem dem, was für andere gut ist.

Vorsatz: Ich probiere heute einmal aus, etwas Unbequemes gleichmütig zu tun, weil es mittelbar über vernetzte Ursachenketten besser für andere ist. Zum Beispiel eine Strecke zu Fuß zu gehen, statt das Auto zu nehmen. Oder kurz statt lang zu duschen. Oder statt fernzusehen für den Frieden zu beten. Wenn mir nichts einfällt, kann ich den heiligen Geist um Vorschläge und Gelegenheiten bitten.

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