Tägliche Meditationen
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Montag,
19. September 2022

Licht der Welt

Montag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Januarius, Bischof, Märtyrer

P. Michael Hemm LC

Lk 8,16-18
In jener Zeit sprach Jesus: Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen. Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt. Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Einführendes Gebet: Mein Gott, zu Beginn dieses Gebets möchte ich meinen Glauben an deine Gegenwart erneuern. Du schaust mich jetzt voller Liebe an und freust dich über mich, weil ich dein geliebtes Kind bin. Lass deinen Blick und deine Gegenwart mich mit Freude erfüllen. Ich möchte immer auf dich vertrauen, weil du in deiner Weisheit und Vorsehung mein Leben zum Guten führst.

Bitte: Herr, hilf mir, dein Licht in mein Leben hereinzulassen und ein Licht für meine Mitmenschen zu sein!

1. Ich bin das Licht der Welt. Im heutigen Evangelium spricht Jesus vom Licht. An einer anderen Stelle erklärt er uns, wer dieses Licht ist: er selbst. In unserem Leben gibt es verschieden Arten von Dunkelheit: Leid, Unsicherheit, Hass, Streit, Gleichgültigkeit, scheinbare Ausweglosigkeit, Krankheit, seelische Verletzungen, Sünde. Jesus ist das Licht der Welt. Er ist stärker als all diese Dunkelheit. Seine Gegenwart in unserem Leben gibt uns Licht. Seine persönliche Liebe zu jedem Einzelnen von uns hellt unsere Dunkelheit auf und zeigt, dass wir über sie hinausgehen können. Denn durch seine Erlösung führt er uns aus der Dunkelheit in sein Licht. Wie dunkel es auch in einem Raum sein mag, wenn Licht hineinkommt, muss das Dunkel weichen.

2. Mein Leben ans Licht bringen.  "Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird". Das Licht ist stärker als die Finsternis. Gott ist stärker als das Böse, die Sünde, das Leid, sogar stärker als der Tod. Wir dürfen ihm vertrauen und unsere dunklen Seiten ans Licht bringen. Wie sehr hilft es uns, unsere Sorgen und Probleme beim Namen zu nennen: erst vor uns selbst, aber dann auch vor Gott und vor anderen Menschen, die helfen können. Eine Art und Weise, unsere Dunkelheit ans Licht zu bringen, besteht darin, andere um Hilfe zu bitten. Oft verlieren unsere Probleme schon dadurch an Gewicht, dass wir sie mit anderen teilen. Ein ganz besonderer und wichtiger Moment, der das Licht der Barmherzigkeit Jesu in unser Dunkel bringt, ist die Beichte. Sie erfordert immer Selbstüberwindung, aber gibt dann einen großen Frieden und viel Licht ins Herz.

3. Ihr seid das Licht der Welt. Wir alle sind dazu gerufen, unser Licht auf den Leuchter zu stellen. "Ihr seid das Licht der Welt", fügt Jesus an einer anderen Stelle hinzu. Dabei geht es nicht darum, dass wir selbst gelobt werden, sondern dass Gott gelobt wird, der uns sein Licht schenkt. Nur wenn wir im Kontakt mit ihm sind, können wir wirklich leuchten. Wir sollen Licht sein, indem wir andere Menschen mit der geduldigen Liebe Gottes lieben. Wir sollen Licht sein, indem wir anderen dienen, wie Jesus den Menschen gedient hat. Wir sollen Licht sein, indem wir – erfüllt vom Heiligen Geist – anderen von unserer Erfahrung der Liebe Gottes und von unserer Freundschaft mit ihm erzählen.

Gespräch mit Christus: Mein Gott, du kennst alles in mir: alles Gute in mir, aber auch alle meine Schwächen und dunklen Seiten. Du liebst mich trotzdem. Hilf mir, dass ich mich von dir lieben lasse, damit du auf diese Weise meine dunklen Seiten erhellen kannst. Ich möchte dir heute bewusst alles schenken, was auf meinem Herzen lastet: alle Sorgen, alle Schwierigkeiten, alle inneren Kämpfe, alle Zweifel, alles Leid.

Vorsatz: Ich werde Licht in einen Bereich meines Lebens lassen, indem ich jemanden um Hilfe bitte oder mich mit meinen Sorgen jemandem anvertraue, der mir helfen kann und der mich versteht.

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