Tägliche Meditationen
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Freitag,
22. Dezember 2006

Gipfel der Demut

Freitag der dritten Woche im Advent

P. Edward McIlmail LC

Lk 1,46-56
Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Einführendes Gebet:   Herr, hilf mir, meine Gedanken zu sammeln, während ich hier kniend bete. Flöße mir eine tiefere Liebe für das Gebet ein, damit ich verstehe, dass es zu den wichtigsten Augenblicken meines Tages gehört.

Bitte:  Herr, gewähre mir einen tiefen Sinn der Dankbarkeit für all die guten Dinge, die du in meinem Leben gewirkt hast.

1.  Gleichgewicht.   Das Gebet Mariens, das Magnificat, ist ein Meisterwerk der Demut. Ihre eigene Niedrigkeit bedenkend erkennt sie dennoch das Große, das der Allmächtige für sie getan hat. Wie die heilige Therese von Lisieux gesagt hat, Demut ist Wahrheit. Die erste Lebensregel heißt: Ohne Gott sind wir nichts. Aber mit seiner Gnade..... oh, die Wunder, die er durch uns bewirken kann! Bedenken Sie all die unvollkommenen Menschen, die er zu einer großen Mission berufen hat, als Laien, Priester oder Ordensleute. Erkennen wir, dass unsere Würde eng damit verbunden ist, Gottes Willen zu tun? Demütigt es uns, daran zu denken, dass das einzige was „ganz von uns ist”, unsere Sünden sind? Lasst uns die Sünde vermeiden und Gottes Gnade umfangen, damit wir seinen Willen in unserem Leben erfüllen.

2.  Erbarmen, Erbarmen.   Gott zeigt denen Erbarmen, die ihn fürchten, versichert uns unsere Liebe Frau. Er wiederum bittet uns, barmherzig mit anderen zu sein. Advent und Weihnachten sind die rechte Zeit, sich mit anderen zu versöhnen, Kontakte mit Familienmitgliedern zu knüpfen, denen wir uns entfremdet haben. Warum nicht in dieser Zeit ein Programm der Liebe pflegen? Zu wem kann ich in besonderer Weise nett sein? Mich mit jemandem versöhnen, mit dem ich auf schlechtem Fuß bin, das wäre ein passendes Geschenk für das Christuskind, wertvoller als Gold oder Weihrauch.

3.  Schnelles Verschwinden.   Im Lukasevangelium sehen wir, dass Maria schnell aus dem Mittelpunkt der Aufmerksamkeit verschwindet, sobald Elisabeth ihr Baby hat. Sie tritt in den Hintergrund, um zu erlauben, dass die Aufmerksamkeit sich auf ihre Cousine und auf Johannes den Täufer konzentriert. Andere in den Mittelpunkt treten lassen, ist für unsere Liebe Frau ein Leichtes. Sie wird die gleiche Tugend beim Hochzeitsfest in Kana zeigen, so wie während des ganzen öffentlichen Lebens unseres Herrn. Bin ich genauso willens, dass andere mehr als ich beachtet werden?

Gespräch mit Christus:  Herr, du hast mir deine Mutter gegeben, um mich auf dem Weg zur Ewigkeit anzuleiten. Du weißt, dass ich im tiefsten Inneren ein Kind bin, das sich immer nach der Mutterliebe sehnt. Lass mich immer nahe bei Maria stehen.

Vorsatz:   Ich will heute für eine Mutter ein verstecktes Werk der Nächstenliebe tun, ein Opfer oder ein Gebet.

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