Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
31. Januar 2007

Der verborgene und verehrte Christus

Mittwoch der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Bosco, Priester

P. Patrick Murphy LC

Mk 6, 1-6
Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

Einführendes Gebet:   Herr, lehre mich die Tugend der Demut. Demütig sein heißt, dass man die Trockenheit und den Schmerz annimmt, anstatt sofort Freude und Trost erfahren zu wollen. Meine Natur sucht menschlichen Trost und Erleichterung. Um dir nachfolgen zu können, muss ich oft auf diesen Trost verzichten. Das ist nicht einfach, aber mit Gebet und wenn ich mit dir vereint bleibe, ist es möglich. Möge meine Liebe so groß werden, dass ich bereit bin, das Kreuz zu wählen, um dich nachzuahmen und dir zu gefallen.

Bitte:  Hilf mir, Herr, mich darüber zu freuen, vor den Augen der anderen verborgen zu bleiben und vergessen zu werden aus Liebe zu dir.

1. Verborgenes Leben. „Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist?” Die Verwandten von Jesus staunten und waren verblüfft. Sie kannten ihn schon als kleines Kind und begegneten ihm immer wieder in seiner Jugend. Noch nie zeigte er solche Weisheit und solches Wissen. Es war nichts Außerordentliches an ihm gewesen. Christus gab sich damit zufrieden, den Willen seines Vaters zu erfüllen in Verschwiegenheit, Gehorsam und Strenge. Er offenbarte seine Herrlichkeit nicht vor der festgesetzten Stunde, und als er es tat, geschah es nur, um den Willen des Vaters zu erfüllen.

2. Die Dinge der Welt vergehen. Der heilige Johannes warnt uns in seinem ersten Brief vor dem übertriebenen Wunsch, anderen zu gefallen und allein für die äußere Welt zu leben. Diese Verführungen sind Teil des Geists dieser Welt, und sie können unsere Liebe zu Gott auslöschen. „Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist” (1 Joh 2,15), werden wir ermahnt, denn „die Welt und ihre Begierde vergeht” (1 Joh 2,17). Wenn wir nur für diese Welt leben oder allein den anderen gefallen wollen, leben wir nur für unsere Eigeninteressen und unseren eigenen Lohn. Wir leben nicht mehr für Gott oder für das wahre Gut der anderen. Diese Leidenschaft, gesehen und geliebt zu werden, kann uns ganz vereinnahmen und den Wunsch auslöschen, dem Herrn nachzufolgen. Unser Ziel sollte sein, Christus allein zu gefallen und ihm nachzufolgen, denn es gilt: „wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit” (1 Joh 2,17).

3. Christus in meinem Haus verehren. „Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.” Es besteht die große Gefahr, dass es für uns zur Selbstverständlichkeit wird, Christus und den Glauben zu haben. Unser Herr hat uns alles gegeben, selbst die Möglichkeit, sein Fleisch und sein Blut in der Eucharistie täglich zu empfangen. Unsere Natur glaubt langsam und ist oft kalt wie Eis, besonders was Liebe und Dankbarkeit betrifft. Wir müssen die Ketten der Routine und Mittelmäßigkeit zerbrechen und unsere Liebe zu ihm und unsere ehrliche Dankbarkeit für seine Gaben wiederaufleben lassen, besonders für das Geschenk der Eucharistie. Möge der Herr in meinem Haus und in meinem Herzen immer verehrt werden.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich glaube und ich liebe dich. Vielleicht erweisen dir die anderen wenig Ehre und wenig Liebe, aber ich will nicht so gleichgültig sein. Mein Herz ist dein Thron und meine Seele dein Tempel. Komm und bleibe in mir und herrsche darin unangefochten an erster Stelle.

Vorsatz:   Ich will meine Gedanken reinigen, damit Christus für immer in meinem Herzen und in meiner Seele herrschen kann. Ich will heute Christus in meinen Gedanken und Handlungen loben und preisen.

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