Tägliche Meditationen
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Freitag,
27. Juni 2008

Ich will es - werde rein

Freitag der zwölften Woche im Jahreskreis

P. Jason Smith LC

Mt 8,1-4
Als Jesus von dem Berg herabstieg, folgten ihm viele Menschen. Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein. Jesus aber sagte zu ihm: Nimm dich in acht! Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Opfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (deiner Heilung) sein.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich will bei dir sein. Ich habe mir jetzt für dich Zeit genommen, damit du zu mir sprechen kannst, während ich dir zuhöre. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du mit der ganzen Gnade, die ich gerade jetzt in meiner Situation brauche, bei mir bist. Herr, ich hoffe auf dich, weil ich weiß, dass ich meine Hoffnung nicht auf die Dinge dieser Welt setzen kann. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Mein Herr und mein Gott, heile mich, wo ich krank bin!

1. Von Christus berührt werden. „Er streckte seine Hand aus und berührte ihn”. Wer sich einem Leprakranken zuwendete und ihn berührte, begab sich, gerade zur Zeit Jesu, selbst in große Gefahr, sich mit dieser furchtbaren und unheilbaren Krankheit anzustecken. Die Jünger müssen entsetzt gewesen sein; aber Jesus wusste genau, was er tat, er streckte seine Hand aus und berührte direkt die offenen Wunden des Leprakranken. Christus hat keine Angst, die Hand auszustrecken und zu berühren, was andere abstößt; Christus hat keine Angst, sich uns zuzuwenden und unsere Sündhaftigkeit anzurühren, um uns zu heilen. Wie schön ist es, sich vorzustellen, wie sich der Leprakranke Christus nähert und Jesus auf ihn zugeht, die Hand ausstreckt und ihn mit heilender Zuneigung berührt, während jeder andere auf sichere Distanz zurückweicht. Wir sollten niemals Angst haben, uns in Gebet und Buße Jesus zu nähern, ganz gleich wie unwürdig wir uns fühlen mögen.

2. Der Glaube des Leprakranken. „Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein.” Wie zuerst die große Menge aus Angst zurückgewichen war, so kam sie jetzt näher in Ehrfurcht vor dem Wunder, das vor ihren Augen geschieht. Die offenen Wunden schließen sich; der Geruch der Verwesung schwindet; plötzlich ist der Leprakranke wieder gesund! Was unmöglich erschien, wurde durch den Glauben des Leprakranken und Christi Worte „ich will es” bewirkt. Eine wertvolle Lektion haben wir vor uns. Es gibt nichts, was für Christus unmöglich ist; wir müssen uns ihm nur im Glauben nähern, ihn suchen und geduldig warten, dass er sich uns zuwendet, uns berührt und uns rein macht.

3. Sag es keinem. Warum mag Christus den Leprakranken nach einem solch großartigen Wunder gebeten haben, niemandem zu sagen, was gerade geschehen war? Schließlich hatte er ihn vor den Augen aller geheilt und sie hatten es alle gesehen. Vielleicht ist es ein Zeichen der Demut unseres Herrn: er sucht weder seinen eigenen Ruhm noch verlangt er Lob. Vielleicht ist es eine Lehre, die für die Menge bestimmt war: er bewirkte dieses Wunder nicht, um sie zu beeindrucken, sondern nur zum Wohl dieses kranken Mannes. Vielleicht war das auch zum Wohl des Leprakranken gedacht: jetzt da er geheilt und sein Leben erneuert ist, sollte er Gott danken, indem er tut, was das Gesetz vorschreibt. Vielleicht ist das für die Priester bestimmt: indem er den Leprakranken zu ihnen sendet, zeigt Christus seine Treue zum Gesetz des Mose und die Barmherzigkeit seines Herzens, und belehrt sie gleichzeitig, diese beiden Eigenschaften auch in ihrem eigenen Leben zu verbinden.

Gespräch mit Christus:  „O Feuerbränd', die lieblich mich durchbeben! O wonnevolle Wunde, segensreich! Du, sanfte Hand, berührst so zart, so weich und gibst den Vorgeschmack vom ew'gen Leben, bezahlest aller Schulden harte Last, die tötend du den Tod in Leben verwandelt hast” (Heiliger Johannes vom Kreuz, Lebendige Liebesflamme).

Vorsatz:   Ich will einem Freund oder Nachbarn, der heute leidet, mit Nächstenliebe begegnen.

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