Tägliche Meditationen
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Freitag,
8. Juni 2018

Wenn sich ein Herz offenbart

Heiligstes Herz Jesu
Hochfest

Hl. Medardus, Bischof
Hl. Ilga (Helga) von Schwarzenberg

P. Thomas Fox LC

Joh 19,31-37
Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem Ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte da sein, wenn du dein Herz offenbarst. Ich möchte seine Botschaft aufnehmen und diese Zeit ganz bewusst an deinem Herzen verbringen. Du bittest unaufhörlich um die Liebe jedes Menschen; ich möchte dir heute meine Liebe geben.

Bitte: Herr, lass mich deine Botschaft in mir aufnehmen, sie in mein Herz fallen und Frucht bringen lassen.

1. Blicken wir auf Ihn? Der Herr starb zwischen zwei Verbrechern. Sie haben ihn noch kurze Zeit überlebt und so durften sie sehen, wie an ihrer Seite – mitten unter ihnen – die Quelle des Heils entsprang. Wer hätte das gedacht, dass an solch einer gruseligen Stätte, an der man Todesurteile vollstreckte, für alle Zeiten die Ströme des Heils hervorquellen würden! An welcher Stätte dies geschah? – Der heilige Ambrosius stützt sich auf eine Tradition der Juden, nach der der Kalvarienberg der Ort sei, an dem die Gebeine von Adam und Eva ruhen – unterhalb des Kalvarienbergs steht daher auch heute noch die griechisch-orthodoxe "Adamskapelle". Was heißen soll, dass das Heil auch und gerade bei unseren Stammeltern ankommen sollte und für sie bestimmt war. Von dort eben, wo der Tod seine Ernte eingeholt hatte, sollten die Fluten des Heils ausströmen.Noch ein Gedanke zu dieser Stätte: Nach wie vor gilt, dass Jesus gekommen ist, um die Sünder zu berufen, nicht die Gerechten: Er starb, umgeben von Sündern, jenen aus der Vergangenheit (Adam und Eva) und jenen aus der Gegenwart (die beiden Verbrecher). Und heute umgeben wir ihn, jene aus der Zukunft. Tun wir daher voller Vertrauen und Hoffnung, was die Schrift voraussagt, d.h. blicken wir mit Glauben auf den, den wir durchbohrt haben!

2. Ein Doppelstrom von Blut und Wasser. Hab Mut und Zuversicht, und halte dich mit deinem ganzen Sein betend in diesen Strom von Blut und Wasser hinein! Halte die dir Anvertrauten in diesen Strom hinein! – Denn im Glauben blicke ich auf Gottes Initiative, auf ihn, der mich bei der Taufe schon in diese Fluten hineingetaucht hat. Was dabei äußerlich in Bild und Zeichen geschah (das Wasser, das meinen Kopf berührte), hat mich innerlich (im Geist und in Wahrheit) gereinigt. Was ich später gebeichtet habe – persönliche Schwächen und Dunkelheiten –, ist in meinem Herzen zutiefst in sein Erlöserblut gebadet und dadurch geheilt, aufgerichtet und erhellt. Bleibe dieser Gnade von Herzen treu und gehe deinen Weg gerade vor Gott und den Mitmenschen!

3. Herz Jesu, unser Friede und unsere Versöhnung – erbarme dich! Das größte Wunder, das Gott wirkt, ist unsere innerste Bekehrung zur Liebe des Vaters, die wir in Freiheit bejahen. Dann nimmt er uns das Herz aus Stein aus unserer Brust und gibt uns ein Herz aus Fleisch (vgl. Ez 11,19). Dann sind wir so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht (vgl. Phil 2,5), sind sein getreues Abbild (vgl. Gen 1,27). Dann ist Friede. Erinnern wir uns an Jesu Wort an Sr. Faustyna Kowalska: "Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet."Wir müssen unseren Gott nicht mit unseren Errungenschaften beeindrucken, weder mit optimistischer noch mit pessimistischer Besserwisserei, ja nicht einmal mit moralischen Höchstleistungen. Wir dürfen es einfach und allein mit den "Waffen" der geistigen Armut tun, das heißt, mit innerer Ergriffenheit, Dankbarkeit, der Bereitschaft zur Wiedergutmachung, Sühne und Anbetung.

Gespräch mit Christus: Herr, ich will dich trösten und dir mein Herz ganz öffnen. Ich weiß, das ist keine geringe Gnade. Mit innerer Bewegung möchte ich deinen Leib empfangen und dein Blut trinken, dein Geheimnis der Liebe, das ich auch vor den Gleichgültigen bezeugen will.

Möglicher Vorsatz: Den heutigen Tag im Bewusstsein der Liebe des Herzens Jesu verbringen, betend und mit der Sehnsucht, seiner Liebe in irgendeiner Form zu entsprechen.

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