Tägliche Meditationen
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Sonntag,
5. Juni 2016

Jesus will auch uns heilen

Zehnter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Bonifatius, Bischof und Märtyrer, Glaubensbote in Deutschland

P. Daniel Weber LC

Lk 7,11-17
In jener Zeit ging Jesus in eine Stadt namens Naïn; seine Jünger und eine große Menschenmenge folgten ihm. Als er in die Nähe des Stadttors kam, trug man gerade einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht! Dann ging er zu der Bahre und fasste sie an. Die Träger blieben stehen, und er sagte: Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf! Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück. Alle wurden von Furcht ergriffen; sie priesen Gott und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten: Gott hat sich seines Volkes angenommen. Und die Kunde davon verbreitete sich überall in Judäa und im ganzen Gebiet ringsum.

Einführendes Gebet: Ich danke dir, dass ich vor dir stehen und diese Bibelstelle betrachten darf. Ich danke dir für das Beispiel, dass du mir gibst.

Bitte: Guter Jesus, ich bitte dich, lass mein Herz empfindsam werden für die Not der Menschen. Lass mich dein Apostel der Hoffnung und der Liebe sein.

1. Ein Gott, der mit-leidet. Der heilige Lukas zeigt uns Jesus wieder einmal von seiner ganz persönlichen Seite. Er sitzt nicht am Schreibtisch und ist mit dem "Tagesgeschäft" der Rettung der Menschheit beschäftigt, sondern er geht zu Fuß nach Naïn. Dort sieht er eine Mutter, die um ihr einziges Kind trauert. Sie ist auch noch Witwe. Christus empfindet Mitleid. Papst Benedikt XVI. sagte einmal, Gott kann nicht leiden, aber er kann "mit-leiden". Hier spüren wir das Herz Jesu. Er zeigt uns, wie wichtig jeder von uns für ihn ist. Er sieht uns und was er sieht, interessiert ihn wirklich. Was für einen tollen Gott haben wir, der mit uns mit-leidet.

2. "Weine nicht"- Jesus, Mann der Hoffnung "Weine nicht" – mit diesen Worten wendet sich Jesus voller Güte an die Frau. In diesem Moment, wo wir nur schwer tröstliche Worte finden, übernimmt Jesus die Initiative. Interessanterweise bittet die Frau Jesus nicht um ein Wunder. Jesus sieht ihr Elend und unternimmt selbst etwas. Welch ein tolles Beispiel gibt uns da Jesus, er bleibt nicht anonym in der Menge stehen, sondern er kommt zur Frau und tröstet sie. Christus lädt die Frau ein, von ihrer Trauer abzulassen und wieder an den Sieg des Guten zu glauben, zurück ins Leben zu gehen. Er bietet ihr Hoffnung an. Auch wir können zu Tröstern werden, zu Männer und Frauen, die Hoffnung schenken. Jesus ich danke dir, dass du diese Frau tröstest und ihr wieder Hoffnung schenkst.

3. Jesus heilt. Ja, ich bin ein bisschen stolz auf meinen Jesus. Er kommt und erweckt den jungen Mann wieder zum Leben. Er lässt sich nicht lange bitten. Er handelt und er handelt richtig. Der Bibeltext ist sehr nüchtern, er berichtet, wie die Menge diese Totenerweckung erlebt. Über die Reaktion der Mutter erfahren wir nichts mehr. Aber wir können uns die Freude dieser Frau vorstellen, die vom Schicksal doppelt getroffen war. Wir spüren, wie die Freude in ihr Leben zurückströmt. Keiner von uns kann Tote erwecken, aber wie gut hat es der Witwe getan, als Jesus auf sie zuging und sich ihrer annahm. Auch wir können auf die Menschen zugehen, uns ihrer annehmen und sie lieben – ihnen vielleicht nicht den siegreichen, aber doch den barmherzigen Jesus schenken.

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich danke dir, dass wir Menschen für dich so überaus wichtig sind. Dass du auf uns zugehst und uns heilen willst.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mir heute ganz bewusst für jemanden Zeit nehmen und ihn aus Liebe zu Christus trösten oder ihm einen Dienst erweisen.

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