Tägliche Meditationen
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Montag,
6. Juni 2016

Barmherzigkeit in meinem Leben

Montag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Norbert von Xanten OPraem, Bischof
Hl. Claudius OSB , Abt

P. Daniel Weber LC

Mt 5,1-12
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Einführendes Gebet: Ich danke dir, dass du uns die Seligpreisungen gegeben hast. Damit zeigst du uns, worauf es wirklich ankommt.

Bitte: Lieber Jesus, ich bitte dich, lass mich die Seligpreisungen lieben, besonders die Barmherzigkeit.

1. Jesus, der Selbstlose. Jesus predigt und schenkt uns die Seligpreisungen. Sie gehören zum Zentrum unseres Glaubens. Jetzt wird es spannend; was wird Jesus uns lehren? Was wird er von uns wollen? Jesus ist selbstlos. Er fordert nichts für sich, keine Gebete, die wir zu seinen Ehren auf jeden Fall verrichten sollen, keine Verehrung für ihn, keine Münze im Körbchen und er braucht auch keine Torte an seinem Geburtstag. Nein, die Seligpreisungen kommen uns Menschen zugute. Wer eine gute Tat tut, den wird der Himmel belohnen. Klar, wir sind keine Söldner, die nur gegen Bezahlung arbeiten. Aber es ist doch schön, wenn wenigstens Gott merkt, dass wir Gutes tun.

2. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Im Jahr der Barmherzigkeit dürfen wir die Seligpreisung "selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden" nicht übergehen. Der Papst mobilisiert zurzeit die ganze Welt, damit Barmherzigkeit geübt wird. Warum? Vielleicht weil wir es nötig haben. Das Schöne bei Jesus ist, dass er nicht nur Ansprüche stellt, sondern sie auch selbst erfüllt und demgemäß lebt. Zwei bis drei Jahre später wird Christus ans Kreuz geheftet flehen: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun" (Lk 23,34). Das ist wahre Größe. Auch wenn wir gegenüber unseren Nächsten Barmherzigkeit üben, zeigen wir Größe. In der Kirche nennen wir das Heiligkeit. Immer wenn wir die Barmherzigkeit leben, macht uns das ein Stückchen heiliger!

3. Barmherzigkeit im Alltag? Unsere Mutter, die Kirche, übersetzt das schwere Wort "Barmherzigkeit" in unser tägliches Leben: Es gibt die sieben leiblichen und die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit. Eines dieser Werke fällt mir persönlich sehr schwer: "Lästige geduldig ertragen". Wir kennen sie alle: die Quälgeister, Besserwisser und die, die ohne Punkt und Komma reden. Diesen Menschen können wir Barmherzigkeit erweisen. Und plötzlich wird dann aus diesem fernen, frommen Wort "Barmherzigkeit" etwas, was ich jeden Tag leben und erfahren kann. Noch sind die Möglichkeiten nicht erschöpft. Und so auch meine Möglichkeit, Christus und meinen Mitmenschen meine Liebe zu zeigen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du rufst uns dazu auf, Barmherzigkeit zu üben. Aus Liebe zu dir möchte ich mich und meinen Egoismus überwinden und diese Barmherzigkeit üben.

Möglicher Vorsatz: Die Lästigen aus Liebe zu Christus ertragen und lieben.

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