Tägliche Meditationen
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Freitag,
9. Juni 2023

Die Anziehungskraft des Gotteswortes

Freitag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Ephräm der Syrer, Diakon, Kirchlehrer

Michael Roidl

Mk 12,35-37
Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde unter die Füße. David selbst also nennt ihn "Herr". Wie kann er dann Davids Sohn sein? Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu.

Einführendes Gebet: Herr, wie es im Tempel vielleicht einige Menschen aus dem Volk getan haben, setze ich mich zu deinen Füßen und lausche deinen Worten. Sprich Herr, dein Diener hört.

Bitte: Herr, lass mich heute dein Wort hören.

1. Es ist der Herr. Kürzlich habe ich mich mit einer Kommilitonin unterhalten, die meinte: "Für mich war Jesus der erste Hippie." Grundsätzlich gibt es vermutlich sogar Ansatzpunkte für diese These, doch der Kern der Identität Jesu wird hier völlig verkannt. Jesus ist nicht der Gründer einer Bewegung, einer unserer Besten oder einfach ein cooler Typ. Im Kern ist Jesus Gott – er ist der Herr. Er hält die gesamte Schöpfung in Existenz. Bin ich mir dessen bewusst? Was hat das für Auswirkungen, auf meine Gottesbeziehung?

2. Attraktion. Oft wird berichtet – auch hier –, dass die Zuhörerschaft Jesu aus einer großen Menschenmenge bestand. Viele Menschen kommen, um ihn zu sehen, von ihm gesehen zu werden und seine Worte zu hören. Jesus wirkt eine Anziehungskraft auf den Menschen aus, denn wir sind dazu gemacht, bei ihm zu sein. Erinnern wir uns im täglichen Gebet daran: Ich bin dazu geschaffen, bei ihm zu sein.

3. Die Freude über Gottes Wort. Am Ende dieser Evangelienstelle steht: "[Die] Menschenmenge […] hörte ihm mit Freude zu." Die Menschen genießen es, sich zu den Füßen Jesu zu setzen und seinen Worten zu lauschen, wie ein Kind auf dem Schoß des Vaters. Wie höre ich dem Wort Gottes zu? Wir sind viele Bibelstellen schon gewohnt und hören oft nur noch mit einem halben Ohr zu. Lassen wir uns wieder von der Freude ergreifen, auf dem Schoß des Vaters zu sitzen und seine Worte zu hören.

Gespräch mit Christus: Jesus, immer wieder sprichst du mir gut zu. Öffne meine Ohren für dein Wort und lass es Wurzeln in mir schlagen, so dass ich deine Taten vollbringe.

Vorsatz: Ich möchte mir heute 5 Minuten nehmen, um in der Bibel zu lesen und Gottes Wort auf mich wirken zu lassen.

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