Tägliche Meditationen
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Sonntag,
4. Juni 2006

Ein zartes Anklopfen

Pfingstsonntag

P. Edward McIlmail LC

Joh 20,19-23
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

Einführendes Gebet:  Heiliger Geist, hilf mir zu erkennen, dass du dich mir mitteilen willst. Du versuchst, all den Lärm und die Ablenkungen zu überwinden, die mich davon abhalten, deine Eingebungen wahrzunehmen. Hilf mir, dass ich dieser Meditation meine ganze Aufmerksamkeit zuwende.

Bitte: Heiliger Geist, schenke mir den Mut, mein Herz keinem deiner Eingebungen zu verschließen.

1. Verschließe dich nicht.  Jesus möchte in unser Leben eintreten. Er gibt nicht auf, auch wenn er manchmal die Türe unseres Herzens verschlossen findet. Es drängt ihn, die Botschaft zu bringen: „Der Friede sei mit dir!” Was ist daran so schlimm? So oft versuchen wir, uns gegen ihn zu verriegeln. Papst Benedikt sagte in einer Predigt am 8. Dezember 2005: „Wenn wir uns allerdings die Welt um uns herum anschauen, können wir sehen, dass es sich eben nicht so verhält; dass vielmehr das Böse den Menschen immer vergiftet, ihn nicht erhöht, sondern ihn erniedrigt und demütigt, ihn nicht größer, reiner und reicher macht, sondern ihm schadet und ihn kleiner werden lässt.“ Gibt es etwas, das wir nicht aufgeben wollen, das uns aber daran hindert, die Tür für Christus zu öffnen?

2. Zeichen des Leidens. Jesus ist kein Gott, der nicht um unser Leiden wüsste. Nach seiner Auferstehung erschien er seinen Jüngern nicht in überwältigender Macht, nein, er zeigte ihnen seine Wunden. Das war der Beweis seiner Identität. Auf diese Art sagte er ihnen damit: „Seht, ich weiß, was Leid ist, und ich habe es überwunden.” Haben sie damit wirklich verstanden, dass Jesus auch um unser Leid weiß? Er versteht, wovon wir reden, wenn wir vor ihm über unser Leid klagen. Ist das ein Trost für mich?

3. „Empfangt den Heiligen Geist.” Das ist gleichzeitig ein Geschenk und ein Gebot. Wir öffnen uns dem Heiligen Geist, um uns von ihm führen zu lassen. Er ist der große Ansporner – er ist es, der uns immer ermutigt, mehr zu tun und anderen zu helfen, ihr Kreuz zu tragen. Der Gründer der Legionäre Christi, P. Marcial Maciel, nennt die dritte Person der Heiligen Dreifaltigkeit: „Sanftmütiger Gast und Tröster meiner Seele”. Habe ich die Stimme dieses Gastes in meinem Herzen erstickt?

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir zu erkennen, dass dein Wunsch, in mein Leben einzutreten, ein Akt reiner Liebe ist. Du hast nie die Absicht, mir meine Freiheit zu nehmen. Statt dessen spornst du mich ständig an, diese Freiheit so zu benutzen, dass sie Gott verherrlicht und meine eigene Würde erhöht.

Vorsatz:  Ich will heute mit einem sehr schwierigen Menschen besonders liebevoll umgehen.

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