Samstag,
2. September 2017
Deine Talente - dein Weg zum Himmel
Samstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ingrid OP, Priorin
Hl. Apollinaris Morel
OFMCap, Märtyrer
Hl. Franz Urban, Märtyrer
P. Joachim Richter LC
Mt 25,14-30
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an.
Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen
Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu
wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der
aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines
Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der,
der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben;
sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und
treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen.
Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte:
Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm:
Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will
dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener,
der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest,
wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld
in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler
Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut
habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit
Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer
hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen,
was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit
den Zähnen knirschen.
Einführendes Gebet: "Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; über den Himmel breitest du deine Hoheit aus. Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt" (Ps 8,2.4-7). Herr, lass mich begreifen, welche hohe Aufgabe du mir übertragen hast: die Mitarbeit am Werk deiner Schöpfung und Erlösung.
Bitte: Vater im Himmel, sogar deinen Sohn hast du gesandt, um uns Menschen zu erlösen. Gib mir die Gnade, von deiner Liebe so erfüllt zu werden, dass ich mich gedrängt fühle, hinauszugehen und vielen Menschen Anteil an deiner Liebe zu geben.
1. Das Vermögen. Jesus offenbart uns, dass Gott uns Menschen wie Verwalter seines Vermögens behandelt. Jedem Menschen hat er einen Teil davon anvertraut. Das heißt, Gott erweist uns eine große Wertschätzung, er behandelt uns fast wie Geschäftspartner auf Augenhöhe. Welches Vertrauen er auf uns setzt! Werden wir ihn enttäuschen?
2. Vielfalt. Jeder Mensch hat von Gott unterschiedliche Talente erhalten. Wichtig ist, welche Talente bzw. welche Interessen er mir gegeben hat: Wo schlägt mein Herz, wenn ich an die vielen Nöte der Kirche und der Menschen denke? Wozu glaube ich von Gott berufen zu sein, an welcher Stelle im Weinberg des Herrn? Gott ruft wann und wie und wen er will. Entscheidend ist immer, dass ich seinem Ruf folge, im Kleinen und im Großen. Dazu fordert der Sohn Gottes seine Nachfolger auf: Wer das neue himmlische und ewige Leben gewinnen will, sollte jetzt das Kapital seines ganzen Lebens und seiner Möglichkeiten investieren.
3. Zeit. Ein Talent, das Gott universal allen Menschen geschenkt hat, ist die Zeit. Niemand weiß, wie lange er leben wird. Aber eines ist klar: Es kommt ganz darauf an, was du mit der Zeit tust, die der Herr dir geschenkt hat. Für ein Sofachristentum gibt es null Punkte. Für aktives Mitarbeiten im Reich Gottes, z.B. durch Gebet oder ein praktisches Apostolat (in der Gemeinde, für Kinder / Jugendliche, für Familien, Ausbreitung des Evangeliums, Einsatz für die Armen, Aufbau einer Anbetungsstunde) gibt es als Lohn das ewige Leben und Teilhabe an der Freude unseres Herrn.
Gespräch mit Christus: Jesus, wie schnell fließt mein Leben im Strom der Zeit dahin. Du hast mir das Leben und so manche Talente geschenkt. Du hoffst so sehr darauf, dass ich etwas Konstruktives damit tue, das zum Aufbau deines Reiches beiträgt. Hilf mir, festgefahrene Verkrustungen aufzubrechen und die Zeit, die du mir anvertraut hast, großzügig für dich einzusetzen, ohne etwas für mich zurück zu erwarten.
Möglicher Vorsatz: Zur Überprüfung meines Dienstes im Reich Gottes lege ich eine Tabelle mit zwei Spalten an: Links notiere ich die Nöte in Kirche und Welt, rechts meine Talente. Dann ziehe ich Verbindungslinien und mache mich an die Arbeit.