Samstag,
24. Januar 2015
Mit den Augen des Glaubens
14. Januar 2015
Samstag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Franz von Sales
P. Walter Schu LC
Mk 3,20-21
Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die
Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um
ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Einführendes Gebet: Wieder ist eine Woche vergangen, verbunden mit dir und im Dienst für dich. Welche Freude, welche Ehre und Herrlichkeit ist es, einem König wie dir dienen zu dürfen! Herr, ich weiß, dass du alles neu machst und dass du mich in dieser Zeit des Gebets den Glauben neu und noch klarer erkennen lassen willst.
Bitte: Herr, hilf mir, dass ich mich immer mehr bemühe, für andere zu einer Quelle des Glücks zu werden.
1. Ein Zuhause für Jesus Christus. Wir wissen, dass Jesus während seiner Zeit des öffentlichen Wirkens immer wieder in Kafarnaum wohnte (Mt 4,13). Im heutigen Evangelium erfahren wir, dass unser Herr zuhause keine Ruhe findet. Die Leute, zu denen er gepredigt hatte, folgten ihm bis zu seiner Haustüre. Wenn wir von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen, wollen wir uns ausruhen, aber vielleicht warten unser Ehepartner und die Kinder auf uns. Sie brauchen unsere Liebe, und das bedeutet, dass wir ihnen unsere Zeit, unsere Hilfe und unser Mitempfinden schenken. Mitglieder aus dem weiteren Familienkreis, Nachbarn, Freunde und Menschen in Not brauchen ebenso unsere Hilfe und Liebenswürdigkeit. Unsere Lieben und die Hilfsbedürftigen müssen uns aus uns selbst herausziehen, damit wir uns wie Christus ihnen zuwenden und ihnen aus Liebe den ganzen Tag hindurch dienen. Bemühe ich mich darum, wenn ich nach Hause komme, für meine Familie eine Quelle des Glücks und der Unterstützung zu sein, oder verschließe ich mich in meinem Egoismus den Nöten der anderen?
2. Ein Mensch für andere. „Jesus war ein Mensch, der für andere gelebt hat. So viele Leute drängten sich um Jesus und seine Jünger, dass sie keine Zeit zum Essen hatten. Nichts war Jesus wichtiger, als die Seelen seiner Nächsten mit der Nahrung seiner Liebe und seiner Wahrheit zu nähren, so sehr, dass er es vernachlässigte, sich selbst zu ernähren. Diese Haltung der Selbstaufopferung durchdrang jeden Moment seines irdischen Daseins und gipfelte in der Ganzhingabe seines Lebens am Kreuz auf Kalvaria” (John Bartunek LC, The Better Part, S. 375). Wie sehr bin ich von dem Wunsch durchdrungen, den anderen um mich herum zu dienen, bis hin zum Opfer, dem Maß meiner Liebe zu ihnen? Hat man mir schon einmal vorgeworfen, dass ich verrückt bin, weil ich mich so sehr für andere hingebe?
3. Ist er von Sinnen? Einer der Verwandten Jesu, dessen Weltanschauung allzu menschlich war, glaubte, dass Christi Hingabe für die Anderen übertrieben sei. „Die einzige Erklärung dafür war, so dachten sie, dass er verrückt geworden sei. Wenn wir diese Worte des Evangeliums lesen, können wir nicht anders als über die Liebe, die Jesus für uns hat, berührt zu sein: die Leute hielten ihn deswegen für verrückt. Viele Heilige, die dem Beispiel Christi folgten, wurden für verrückt gehalten ‐ aber sie waren verrückt aus Liebe, verrückt aus Liebe zu Christus” (The Navarre Bible: St. Mark, S. 87). Sehne ich mich danach, Christus in meinem Herzen und in meinem Leben zu lieben, bis hin zur Verrücktheit? Ist mein großes Lebensziel das Erlangen der Heiligkeit ‐ nicht meinetwillen, sondern um Christi Liebe denen um mich herum zu bringen, um zu helfen, dass sein Reich in allen Seelen aufgerichtet wird?
Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens. Dieses Geschenk ist kostbarer als das Leben selbst. Hilf mir, die anderen mit den Augen des Glaubens zu sehen, und mich ihnen hinzugeben in Liebe und Fürsorge, so wie du es getan hast. Hilf mir, dich wie von Sinnen zu lieben, wenn ich allein meinen Brüdern und Schwestern diene.
Vorsatz: Am Ende meines Arbeitstages will ich mich ganz besonders den Sorgen und Nöten meiner Familie widmen.