Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
11. Mai 2006

Dienen wie der Herr

Donnerstag der vierten Osterwoche

P. Todd Belardi LC

Joh 13,16-20
Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wißt und danach handelt. Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muß sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet:  Vater, öffne mein Herz, damit ich weiß, was es bedeutet, meinen Nächsten so zu dienen, wie Jesus es tat. Ich wünsche mir, dass mein Wille danach verlangt, so zu leben wie unser Herr, in unbändiger Liebe für die Seelen. Stärke meinen Willen, dass ich den Pfad des demütigen Dienens erwähle, der meinen Egoismus überwindet.

Bitte: Herr Jesus, erwirke in mir, dass ich lieber diene, anstatt bedient zu werden.

1. Der Meister.  Die Jünger nannten Jesus während seines Erdenlebens „Meister”. Viele andere nannten ihn rechtmäßigerweise auch so, denn Jesus ist der Meister. Als Petrus den Herrn das dritte Mal nach seiner Auferstehung sah, bekannte er: „Herr, du weißt alles” (Joh 21,17). Auch wenn Petrus hier erkannt und akzeptiert hat, dass es im Leben schwierige Situationen zu bewältigen gibt, war er jedoch auch imstande, demütig anzuerkennen, dass Christus wahrhaftig der Herr und Meister ist und alles weiß. Wenn wir Christus betrachten, müssen wir begreifen, wer hier spricht, handelt, Wunder wirkt, arbeitet und belehrt. Er ist Gott, der Herr aller Dinge: ein Mensch wie wir, aber auch Gott, der den Schlüssel zu allem hat.

2. Der Diener. Der Meister wurde zum Sklaven. Gott diente den Menschen. Wenn wir begriffen haben, dass unser allmächtiger Gott auf die Erde kam, um uns zu dienen, können wir nur in demütiger Anbetung niederfallen. Christus gibt seinen Jüngern immer wieder das Beispiel seiner eigenen Mission: anderen zu dienen. Liebe Gott, indem du anderen dienst; lebe wie Jesus, indem du dich Gottes Willen demütig unterwirfst. Das ist das Wesentliche des Christentums: bescheidener Dienst an allen, besonders an den Menschen, bei denen es uns am schwersten fällt. Die Bezeichnung dafür ist: christliche Nächstenliebe.

3. Selig sind die, die dienen. Christus lädt uns ein, zu dienen. Ein Diener für andere zu sein, fällt uns nicht leicht, weil es bedeutet, dass man demütig sein muss. Es war auch nicht einfach für Christus. Sein Ansporn war, uns zu lieben und uns zu erlösen. Dienst an anderen ist ein Segen, weil wir dadurch lieben können – auch in Situationen, in denen sich unsere Leidenschaften nicht unterwerfen lassen wollen und wir uns vor dem Dienst an anderen am liebsten drücken möchten. Die Liebe verwandelt unsere Welt; sie verwandelt unser Herz und macht es der Gnade Gottes möglich, uns in der Tiefe unserer Seele zu berühren. Wenn wir als Beweggrund für das Dienen die Liebe für die Menschen haben, wird jede Gelegenheit des Dienens zum Segen. Dem Segen nämlich, wie der Herr zu leben, der kam, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben für uns hinzugeben.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir heute, dich als demütiger Diener aller nachzuahmen. Entflamme mein Herz mit großem Eifer für die Menschen, sodass ich in jedem Augenblick danach verlange, anderen deine Liebe zu schenken.

Vorsatz:  Ich will heute für jemand in Not ein bewusstes Werk christlicher Nächstenliebe vollbringen.

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