Tägliche Meditationen
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Sonntag,
3. Mai 2020

Jesus ruft mich zum Leben in Fülle

Vierter Sonntag der Osterzeit (Pastor Bonus)
Hll. Philippus und Jakobus der Jüngere, Apostel
Weltgebetstag um geistliche Berufungen

Br. Ignacio Maria Rubio, LC

Joh 10,27-30
In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir und will bei dir bleiben. Lass mich dir, dem guten Hirten, immer folgen, und nur auf deine Stimme hören: Du rufst mich beim Namen und ich will auf dich hören; ich brauche dich, und ich vertraue dir! Getrennt von dir bin ich verloren. Deshalb möchte ich bei dir sein und in dir bleiben.

Bitte: Jesus, gibt mir das Leben in Fülle, das man erhält, wenn man dir nachfolgt und bei dir bleibt.

1. Er ruft die Schafe einzeln beim Namen. Jesus erzählt von Schafen, die er in ihrem Gehege aufsuchen und durch die Tür herausführen muss. Das sind wir in unserer Not. Der Hirt muss zu uns hereinkommen und uns rufen. Er nennt jeden beim Namen. Er ruft jeden von uns auf, weil er uns alle sehr gut kennt. Und er will uns herausholen aus unserer Gefangenschaft. Das ist eines der größten Geschenke unseres Lebens: dass Jesus uns besser kennt als jeder andere und dass er uns retten will.

2. "…und er führt sie hinaus". Wir leben unseren Glauben oft, als befänden wir uns in ihm wie in einem Gehege, das noch nicht für die Gnade ganz aufgeschlossen ist. Wir leben ihn wie jemand, der an das Gesetz gefesselt ist: Wir brauchen die Freiheit Jesu. Er kommt als unser Hirte und ist selbst auch die Tür. Er will uns aus jenen bloßen Strukturen herausholen, die uns Sicherheit geben, unsere Freiheit aber ersticken und uns nicht retten. Jesus ist die Tür, und wenn wir durch ihn hindurch gehen, müssen wir etwas zurücklassen: unseren alten Menschen. Er möchte, dass wir unser altes Ego zurücklassen.

3. "…damit sie das Leben in Fülle haben." Der neue Mensch, der sich selbst und seine Götzen loslässt, kann Weide finden. Er lässt sich nicht von Dieben täuschen. Er kommt aus sich heraus, aus seinen alten, fest abgesteckten Gehegen, und findet die Freiheit, in der der Herr uns Ruhe und Frieden erfahren lässt. Jesus selbst lädt uns ein, durch die Tür ins neue Leben, das Er selber ist, einzugehen. Er bittet uns, unsere Ängste, Mittelmäßigkeit, Laster usw. aufzugeben und mit ihm in die Freiheit aufzubrechen, mit ihm auf die Weiden des neuen Lebens, des Lebens in Fülle, zu kommen.

Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, deine Stimme in meinem Leben zu vernehmen. Hilf mir, immer durch Dich (die Tür) einzugehen, um gerettet und vom Schmutz befreit zu werden. Lass mich deine Weide finden, und von dir, meinem guten Hirten, Leben in Fülle empfangen. Amen.

Vorsatz: Ich werde darüber nachdenken, was mir persönlich hilft, um bei Jesus zu bleiben und ihm nachzufolgen (zum Beispiel tägliches Gebet/ein konkreter Dienst am Nächsten/Beichte/Besuch der hl. Messe), und mir dies zum ersten Mal oder erneut zum Vorsatz nehmen.

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