Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
2. Januar 2008

Nach Demut streben

Mittwoch in der Weihnachtszeit
Heiliger Basilius der Große und heiliger Gregor von Nazianz, Bischöfe

P. Matthew Green LC

Joh, 1,19-28
Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist, der in diese Welt gekommen ist, um uns zu retten, weil du uns liebst. Deine Menschwerdung erfüllt mich mit Hoffnung. Die einzige Antwort, die ich dir geben kann, ist dich aus meinem ganzen Herzen, aus ganzer Seele, mit ganzer Kraft und ganzem Verstand zu lieben.

Bitte:  Jesus, mein Retter und Freund, ich möchte dich so vielen Menschen wie möglich bekannt machen! Hilf mir, das Beispiel Johannes des Täufers zu betrachten, damit ich von ihm lerne, wie ich dich zu anderen bringen kann.

1. Jesus bekannt machen. In den nächsten Tagen hören wir Lesungen über Johannes den Täufer. Diese führen zum Sonntag vom Fest der Erscheinung hin, an welchem die Bekanntmachung Jesu vor der Welt gefeiert wird. Die Tradition verbindet mit dem Fest der Erscheinung verschiedene ähnliche Ereignisse. Obwohl das erste davon das Kommen der Weisen nach Betlehem ist, so ist doch die Taufe Jesu im Jordan ein Schlüsselmoment der Offenbarung - Erscheinung von Jesu Sendung und Gottheit. Somit, auch wenn die Taufe des Herrn ihr eigenes Fest eine Woche nach der Erscheinung des Herrn hat, haben die zwei Ereignisse ein gemeinsames Resultat: Sie machen die Wahrheit über Jesus bekannt. Die erste Frage, die wir uns selbst stellen müssen, lautet: Was tue ich, ein Christusgläubiger, um die Wahrheit über Jesus anderen bekannt zu machen?

2. Die Macht der Demut. Im heutigen Evangelium wird an Johannes dem Täufer die Haltung deutlich, welche wesentlich für die Bekanntmachung Christi ist: Demut. Johannes der Täufer hätte sich als Messias, als Christus ausgeben können. Natürlich wäre diese Lüge irgendwann bekannt geworden, aber für kurze Zeit wäre ihm ganz Israel zu Füßen gelegen. Heutzutage geben die Menschen viel zu oft der Versuchung nach und machen Kompromisse, um sich für einen Tag lang im Glanz des Ruhmes und der Macht zu sonnen ‐ denken wir an Geschäftsleute, die für die Steigerung ihrer Gewinne betrügen, oder Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse fälschen. Ihr unvermeidlicher Fall ist tragisch. Der heilige Johannes der Täufer weiß, dass der einzige Weg, um Gott zu dienen und seine Sendung im Leben zu erfüllen, darin besteht, alle Ehre Gott und nicht sich selbst zu geben und niemals mehr sein zu wollen als man ist. Auch wir können nur dann als wahre Christen leben und Jesus anderen bekannt machen, wenn wir unseren Stolz und unsere Eitelkeit ablegen.

3. Die Liebe leben. Die Botschaft von Johannes dem Täufer ist deshalb so wirksam, weil er nicht nur seine Botschaft verkündet; er ist seine Botschaft. Er predigt Buße, zuerst aber lebt er sie, geht in die Wüste und lebt ein asketisches Leben. Er tauft mit Wasser, aber zuerst muss er dazu ins Wasser steigen. Wenn wir anderen Jesus bekannt machen wollen, müssen zuerst wir selbst ihn kennen. Wir können nicht die wesentliche Botschaft des Evangeliums, die Botschaft der Liebe, predigen, wenn wir die Liebe nicht selbst in unserem täglichen Leben leben. Wir können andere nicht kritisieren, sie beurteilen und immer die ersten sein wollen, und dann immer noch dabei hoffen, wirksame Apostel Christi zu sein. Wenn wir aber mit Hilfe der Gnade Christi unser Bestes tun, um die Liebe in die Tat umzusetzen, sind Worte kaum noch notwendig. Unser Beispiel allein wird das Leben der Menschen verändern.

Gespräch mit Christus:  Herr, wenn ich auf mich und mein Leben schaue, sehe ich, dass ich zu oft egoistisch und allein mit dem beschäftigt bin, was ich will und was mir Spaß macht. Hilf mir, dich mehr als alle anderen Dinge zu lieben. Hilf mir, dich bekannt zu machen, indem ich die Liebe lebe, auch wenn ich dadurch meinen Stolz und mein Bequemlichkeit ablegen muss.

Vorsatz:   Ich will mich heute besonders mühen, durch mein Tun zu zeigen, was es heißt, Christus und einander zu lieben.

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