Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
30. November 2022

Advent mit Folgen

Mittwoch der ersten Woche im Advent
Hl. Apostel Andreas
Fest

Christoph Kunkel

Mt 4,18-22
In jener Zeit als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

Einführendes Gebet: "Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr." Ich schaue auf die Nachfolge der Apostel und bitte dich, Gottvater, mir neuen Mut zur Nachfolge zu geben.

Bitte: Entfache in uns Christen den Geist der Nachfolge!

1. Erstberufener. Heute gedenkt die Kirche des heiligen Andreas, jenes erstberufenen Apostels, der seinen Tod am Kreuz, am danach benannten Andreas-Kreuz erlitt und seine Anhänger, zwei Tage am Kreuz schmachtend, zum Standhalten ermutigte. Dies soll etwa 60 n. Chr. in Patras passiert sein. Andreas ist Patron vieler katholischer und orthodoxer Bistümer. Fischhändler und Mädchen, die sich einen Mann wünschen, wenden sich gleichermaßen an ihn, dem, der so bedingungslos seinem Herrn Jesus folgte.

2. Wie radikal kann Nachfolge sein! Jesu Charisma, die Heiligkeit, die sein Auftreten ausstrahlt, veranlasst seine ersten Jünger, stehenden Fußes ihre einträgliche Arbeit zu verlassen um ihm fortan zu folgen. So stark ist seine Anziehungskraft, dass Jakobus und Johannes ihren Vater Zebedäus verlassen und ihn seine Arbeit - ohne Geschäftsnachfolge - allein verrichten lassen. – Wie weit sind wir davon entfernt! Es reicht noch nicht einmal zum täglichen Rosenkranz. Wenn ich mit Menschen zu tun habe, schwingt Jesu Botschaft kaum mit. In den Vertretern unserer Kirche spricht mich selten etwas so an, dass ich in "Nachfolge" gehen möchte. Und doch verändert sich im Hören, Beten und Bedenken Jesu Christi meine Welt, die Sichtweise darauf, mein Denken und Fühlen.

3. Mit Gott verkehren. Das Wissen der Psychologie, Anthropologie oder Soziologie hat die stete Selbsterkenntnis unserer Triebhaftigkeit als unveränderlichen, hauptsächlichen Kern, als so unbeeinflussbar in uns agierend analysiert, dass der Dreieinige Gott nur als Projektion, als Kennzeichen unserer Kultur- und Klassenzugehörigkeit übrigbleibt. Dass aber in jedem Menschen - so die Paläoanthropologen - seitdem er aus der Reihe seiner äffischen Vorfahren ausgetreten ist, die existentielle Anlage besteht, mit der Schöpfung auch immer einen Schöpfer zu erkennen, der uns über die Begrenztheit des Leib-Seelischen hinweg trägt, leugnet unsere Zeit. Und wenn das schon so wäre, dass der Schöpferglaube in allen angelegt sei, warum dann im Gott der Israelis allein und nicht in Wischnu, Mayagöttern oder Tiänwang? – Weil sich im Gott Jahwe und der Religion, in die Jesus hineinkam, der persönlichste, liebende und menschennaheste HERR barmherzig offenbart. Das haben die Apostel der ersten Stunde sofort und unabdingbar gespürt und sind unserem Herrn Jesus gefolgt, der uns in seiner Auferstehung über und durch den Tod führt und Hoffnung schenkt.

Gespräch mit Christus: Herr, deine Ankunft hat unser aller Leben verändert. Ein Leben ohne dich zieht mich überhaupt nicht mehr an und ist mir unvorstellbar.

Vorsatz: Heute will ich das Bild meines Herrn Jesus in mir deutlicher werden lassen und aus dieser Verbundenheit in den Tag gehen.

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