Tägliche Meditationen
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Montag,
18. September 2017

Der starke Glaube eines Heiden

Montag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Lambert, Bischof
Hl. Richardis

Ellen Charlotte Petermann

Lk 7,1-10
In jener Zeit als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein. Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte. Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst; denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut. Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden . Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Einführendes Gebet: Jesus, wer bin ich, dass du dich meiner Kleinheit annimmst? Die Sehnsucht in meinem Herzen treibt mich immer wieder neu, das Gespräch mit dir zu suchen, Zeit mit dir zu verbringen, denn ich weiß, du wirst auch mich heilen, wenn ich es zulasse.

Bitte: Jesus, lass mein Vertrauen auf dich und deine Kraft ins Unermessliche wachsen.

1. Väterliche Fürsorge. Jesus hat dem Volk eine große Rede gehalten und zieht weiter in die Stadt Kafarnaum, die ein wichtiges Zentrum der Verkündigung Jesu war. Bei dem Hauptmann handelte es sich um einen Heiden mit römischem Bürgerrecht. Es war ungewöhnlich, dass sich ein Hauptmann um das Wohl eines niedrigen Sklaven sorgte. Vielleicht ist die Fürsorge des Hauptmanns sogar auf ein freundschaftliches Verhältnis zurückzuführen. - Jedenfalls tritt der Hauptmann völlig in den Hintergrund und nimmt die Rolle eines Bittstellers an.

2. Kann ein Heide etwas vom Glauben verstehen? Die Ältesten, die mit der Bitte des Hauptmanns zu Jesus kamen, schlossen sich dieser noch an, indem sie sagten, dass der Hauptmann es gewesen sei, der die Synagoge gebaut hätte. Das ist noch ungewöhnlicher, dass ein Hauptmann sich als Heide dem ihm fremden jüdischen Volk gegenüber so positiv verhält. Ja, er erweist sich als Wohltäter und deshalb sind die Ältesten sehr dankbar und setzen sich derart für ihn ein. Sie behaupten sogar, der Hauptmann liebe das israelitische Volk. Geht das eigentlich? Versteht der Hauptmann etwas vom jüdischen Glauben?

3. Des Hauptmanns starker Glaube. Scheinbar ist der Hauptmann vom jüdischen Glauben stark angezogen und ein gerechter Mensch, denn welche Demut wird da erkennbar, wenn er sagt: "Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden." Eigentlich könnte man jetzt erwarten, dass Jesus in das Haus des Hauptmanns geht, ein Machtwort spricht und den Diener heilt. Das tut er aber nicht. Er macht sich selber nicht zur Hauptperson, sondern das Entscheidende, das Wichtigste soll der starke Glaube des Hauptmanns bleiben.

Gespräch mit Christus: Jesus, wer bin ich, dass du dich meiner Kleinheit annimmst? Die Sehnsucht in meinem Herzen treibt mich immer wieder neu, das Gespräch mit dir zu suchen, Zeit mit dir zu verbringen, denn ich weiß, du wirst auch mich heilen, wenn ich es zulasse.

Möglicher Vorsatz: Jesus, lass mein Vertrauen auf dich und deine Kraft ins Unermessliche wachsen.

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